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1. Bilder aus den deutschen Alpen, dem Alpenvorlande und aus Oberbayern - S. 99

1878 - Leipzig : Spamer
Alpenübersteigungen in früherer Zeit. 99 der Etsch und südlich der Rienz das Fassaner Gebirge, die oft genannten Dolomiten Südtirols mit den abenteuerlichen Gestalten eines Monte Cristallo {3245 m.), Dreischuster, Dreizinnen, Langkosl n. a. Die Höhe seiner Gipfel übertrifft jene der nördlichen Kalkalpen nicht unbeträchtlich, und manche von ihnen, wie die Vedretta Marmolata (3506 m.) und der Antelao (3255 m.), sind mit ewigem Eise überglast. Die von mächtigen Porphyrmassen durchbrochenen Tridentiner Alpen schieben sich am linken Etschuser am weitesten gegen die Poebene vor. Ostwärts reihen sich daran die Cadorischen Alpen mit dem gletschertragenden Mte. Cauiu (2275 m.), welchen jenseit des oberen Jsonzo- thales die Gruppe des mächtigen dreihäuptigen Ter glon (2865 m.) oder Tri- glav (Dreikopf) gegenübersteht. Die Karnischen Alpen und die Karawan- ken, zu welchen auch das Steiner Gebirge mit dem Grintonz (2529 m.) zählt, begleiten den Mittellauf der Drau im Süden. Den Zwischenraum zwischen Drau und Save füllen die Sannthaler und Cilli-Berge, nördlich davon das Bacher- und weiter gegen Osten das Kroatisch-Slavonisch e Ge- birge. Das im Südosten der Terglon-Gruppe beginnende Karstgebirge oder das Gebiet der Jnlischen Alpen nimmt den südwestlichen Theil Kärn- tens, Jstrien und einen Theil des nördlichen Kroatien ein; es verknüpft sich mit den dalmatinischen Küstengebirgen und den südlich der Save und an der unteren Douau bis zum Eisernen Thore sich hinziehenden bosnischen und ser- bischen Berglandschaften. Den südlichen Theil des Karstgebirges bildet das von der Wien-Triester Eisenbahn umzogeue, speziell der Karst genannte Hochplateau, von welchem der wilde Nordsturm, die berüchtigte Bora, an die Küsten des Adriatischen Meeres hinabbraust. Dasselbe fällt mit einem steilen Abhang von 394 m. Höhe gegen den Triester Meerbusen ab. Alpenübersteigungen in früherer Zeit. Der Drang des Menschen zum Menschen suchte und saud schon srühe die Mittel, um die mächtige Scheidewand, welche die Natur zwischeu Völkern verschiedenen Stammes — Römer, Romanen auf der einen, Germanen, Deutsche auf der anderen Seite — gezogen hatte, zu überwinden. Am nächsten lag die Benutzung der Thäler da, wo die von den Bergen herabströmenden Flüsse die hemmenden Gebirgsschranken durchwaschen und sich Thore geöffnet hatten. Solche Wege dienten indessen zunächst nur als Fußwege oder Saumpfade dem örtlichen Verkehre zwischen den Gebirgsbewoh- nern benachbarter Thäler. Manche von ihnen sind mit der Zeit so außer Ge- brauch gekommen, daß sie jetzt nur uoch von Schmugglern benutzt werden; andere erheben sich so hoch in die Schneeregion, daß es nur im Sommer möglich ist, sie zu besteigen. Anders verhält es sich mit denjenigen Alpenübergängen, welche als Völkerstraßen dem Weltverkehr dienen sollen. Die Durchwaschungen und Ein- sattelungen im Kamme der Hauptkette siud selten. Die Gebirgszüge rücken je näher dem Hauptkamme, desto enger zusammen und bilden endlich eine nicht mehr zu umgehende Schranke, welche den menschlichen Geist gleichsam zum Kampfe mit der Natur herausfordert, oder sie beschränken doch den Verkehr auf die durch die Querthäler der größeren Flüsse in das Gebirge eiugeschnit- tenen Furcheu, wobei immer noch, als der schwierigste Theil des Weges, die Wasserscheide zwischen den Flußgebieten im Hauptkamme zu übersteigen bleibt. 7*
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