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1. Bilder aus den deutschen Alpen, dem Alpenvorlande und aus Oberbayern - S. 210

1878 - Leipzig : Spamer
210 Die Bayerischen Alpen. durch den Bart einer auf dem Tische liegenden Feder nach der Flamme des Kerzenlichtes. Die Farbeusäume der Flamme, wie sie vor ihm schon Tausende durch die Fasern eiuer Feder wahrgenommen, hatten für ihn, den Entdecker der Spektrallinien, eine ganz andere Bedeutung. Bald ward ein einfacher Apparat mit feinen Gittern zur Beobachtuug der Lichtflamme znfammenge- stellt und allmählich vervollkommnet. Durch fortgesetzte Uutersuchuugeu mit diesem Apparat gelangte man zur Ausstellung der wichtigen Lehre von den Beuguugserscheiuungen des Lichtes. Im Jahre 1819 verlegte Fraunhofer die Anstalt von Benediktbenren nach München, wo er zum Professor und Mitgliede der Akademie der Wissenschaften sowie zum Konservator des physikalischen Kabinets der Akademie ernannt wurde. Am 7. Juni 1826 setzte der Tod seinem Wirken ein Ziel. Auf seinem Grab- steine zu München liest man die Worte: „Approximavit sidera" (Er hat uns die Sterne näher gebracht). Nach Fraunhofers Scheiden von Benediktbeuren erhielten anch die alten Klosterräume eine völlig veränderte Bestimmung. Der Staat richtete daselbst einen Fohlenhof ein, und 1869 wurde die Veteranenanstalt und das Invaliden- Haus von Donauwörth und Fürsteufeld bei Bruck ebenfalls dahin übergesiedelt. Partenkirchen und Mittenwalde, die Geigcnfabrikation. Ein weites Thalbecken ist es, in welchem die bereits öfters erwähnte Einfenknng und Enge zwischen den mächtigen Centralgrnppen des Bayrisch-Tirolischen Gebirges, dem Wetterstein und Karwendel, gegen Norden sich ausschließt. Im Westen dehnt das wellige Hochplateau gegeu Parteukircheu hinüber sich aus, freundlich schimmernde Seen auf seinem Scheitel tragend und in seinem In- neren durchschluchtet vou finsteren Thalspalten; darüber bauen die Wäude des Wettersteiu sich ans, überherrscht von der erhabenen Dreithorspitze, welche in diesen Regionen gebietet, während die Zugspitze mit ihrem glänzenden Ferner- weit nach Westen entrückt ist. Im Osten thürmt das Karwendelgebirge in wilden, kahlen Felseumanern sich empor; manches Kreuz grüßt vou seinen zackigen Gipfeln ins Thal herunter; dort liegt, au seinem Fnße hingebreitet, der gewerbthätige Marktflecken Mitten Wald. Das schöne Bergthal, das Partenach und Loisach durchfließen, war schon den Römern bekannt, die daselbst an ihrer Straße von der Scharnitz her ins deutsche Land sich ein Lager banten und es P-arthaimm nannten. Es soll sich zwischen dem heutigen Partenkirchen und Garmisch ausgebreitet haben, und uoch heute bewahrt die Umgegend von Partenkirchen manche Spureu jener Zeit. Während der Handelsblüte von Genna und Venedig war Partenkirchen eine der Hauptstationen an der Handelsstraße zwischen Deutschland und Italien, und wenn die Augsburger Fugger und Welser aus dem schönen Lande Italien Schätze des Südens über den Brenner führten, hielten die zu ihrem Schutze bei- gegebenen Reisigen in Partenkirchen Rast und Nachtlager. In Partenkirchen war es auch, wo Friedrich Barbarossa vor dem übermüthigen Bayernherzog Heinrich dem Löwen kniete und ihn vergebens um Beistand gegen die longo- bardischen Städte anflehte (1175), und in diese Schluchten flüchtete Johann Parricida nach der Ermordung seines Oheims, des Kaisers Albrecht (1308).
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