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1. Bd. 1 - S. 114

1874 - Köln : DuMont-Schauberg
114 Iii. Länder- und Völkerkunde. A. Europa. heute die Aecker von Cactushecken umgeben, die Dörfer in Oliven- und Maulbeerhainen verborgen liegen, während die Abhänge und Halden der umgebenden Gebirge die schönsten Weiden darbieten. Dieser Reichthum der messenischen Landschaft, die beinahe über hellen!- sches Maß hinausgehende Wärme seiner Niederungen verwischte und verweich- lichte den dorischen Charakter in demselben Grade, wie er am jenseitigen Abhänge bei einer großartigeren und rauheren Natur in Krieg und Jagd- leben erstarkte. Als daher die beiden durch Stammverwandtschast zusammen- gehörigen und durch ein Bundesheiligthum der Artemis vereinigten Nachbar- staaten sich einander ganz entfremdeten, mußte der Gegensatz zwischen ihnen um so mehr zum Kampfe führen, je mehr mit dem neidischen Blicke, den der Spartaner von der kahlen Taygetusscheitel auf die Ufer des Pamifus warf, sich das Vertrauen des Sieges verband. 5. L a k e d ä m o n. Die südlichste Landschaft des Peloponnes wird durch zwei Gebirge gebildet, welche in gleicher Richtung vom südarka- dischen Hochlande ausgehen, Taygetus und Parnon; sie fassen von beiden Seiten das Eurotasthal ein und in ihrer Fortsetzung als Halbinsel den lakonischen Meerbusen. Die Tiefebene des Eurotas ist durch Fruchtbarkeit und Sicherheit der Lage in dem Grade von der Natur bevorzugt, daß dadurch die ganze Landschaft den Charakter der Concentration erhält, welcher mehr als alles Andere ihre geschichtliche Eigentümlichkeit ausmacht. Man denke sich dieses Mittelland im Besitze eines erobernden Kriegsstammes, welcher durch Leibeigene Saat und Aernte bestellen läßt, während das umliegende Bergland an die unterworsenen Urbewohner (Periöken) ausgetheilt wird, welche in zerstreuten Ansiedelungen unter Noch und Arbeit kümmerlichen Unterhalt gewinnen, so sehen wir in Lakonien alle natürlichen Bedingungen zu einem auf Grundbesitz beruhenden, aristokratischen Bürgerstande vereinigt. Von diesem Mittellande aus eroberten die Dorier allmählich das Gebiet, das wir Lakonien nennen, und griffen sogar über die natürlichen Marken im Westen hinüber, sobald es ihrer Kraftfülle in dem schmalen Bergthale zu eng wurde, so daß sie ihre Landschaft über den ganzen Süden der Halbinsel erweiterten, und daß der Taygetus, statt die Grenze zu bilden, jetzt die Mitte des dichtbevölkerten Lakoniens durchzog. 6. A r g o l i s. Der nordöstliche Theil des Peloponnes hat die reichste Gliederung. Hier lös't sich das Land am sreiesten vom arkadischen Gebirgs- kerne ab und springt als langgestreckte Halbinsel mit größter Küstenentwick- lung, hafenreich und von nahen Inseln umgeben, in das Meer vor. Von dem östlichen Gebirgsrande Arkadiens aus dacht sich Argos nach drei Meeren ab: im Norden zum korinthischen, im Osten zum saronischen, im Süden zum argolischen Meerbusen. Darnach ist auch die Gliederung des Landes eine dreifache. Zuerst die parallel laufenden Thäler, welche von Süden nach Norden gestreckt, gegen die innere Bucht von Korinth sich öffnen:
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