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1. Bd. 1
1874 -
Köln
: DuMont-Schauberg
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1. Bd. 1 
- S. 410
1874 -
Köln
: DuMont-Schauberg
410
Iii. Länder- und Völkerkunde. A. Europa.
gebeugt, von einem Napoleonischen Marschall (Bazaiue) übergeben wurde
(27. Oct. 1870).
Auch abgesehen von seiner kriegerischen Stärke, die vom neuen Besitzer
noch wesentlich erhöht wird, hat der Besitz von Metz einen hohen Werth.
Die weite, schöne Moselebene der Umgegend, eingefaßt von Waldhöhen und
Rebenhügeln, ist so reich und so fleißig angebaut (mit Getreide aller Art,
Wein, Raps, Färbestossen), daß die Stadt durch die Verarbeitung und den
Vertrieb aller der Bodenerzeugnisie stets Bedeutung und Wohlhabenheit be-
halten muß. Fast das gesammte Moselgebiet steht wieder in ungehinder-
tem Verkehr mit dem nun vollends deutschen Rheine, zwischen welchem und
der Maas es eine Art centraler Stellung einnimmt. So haben wir unser
natürliches Handelsgebiet wieder in eigener Gewalt.
124. Die Ahnnpfah.
(Nach „Bavaria, Landes- und Volkskunde des Königreichs Baiern", bearbeitet vom
Herausgeber.)
Die Pfalz wird zum Unterschiede der im Donaugebiete gelegenen
Oberpfalz wohl auch die Rheinpfalz und zum Unterschiede von den an
Baden, Hessen und Preußen gefallenen Gebietsfragmenten der alten Kur-
Pfalz die baierifche Rheinpfalz genannt. Denn wenn auch nicht amtlich,
so ist doch im Volksmunde der Name Pfalz auch bei jenen Landstrichen des
ehemaligen Kurfürstenthums noch immer in Brauch. Nach der Analogie von
Rheinhessen, Rheinpreußen nennt man die Pfalz Rheinbaiern, wogegen
man die älteren Kreise des jenseitigen baierischen Landes als „Altbaiern"
bezeichnet. Sie liegt geographisch getrennt von der übrigen Hauptmasse des
Königsreichs.
Fluß und Berg gliedern die Pfalz von Ost nach West in drei Haupt-
gruppen der Bodenplastik, welchen drei Abstufungen der Volksart und der
Bodencultur entsprechen: die Rheinebene, das Bergland und das
Hügelland.
Die Rheinebene zeigt in sich wieder einen abgestuften Charakter. Da
der Fluß auf seinem 10 Meilen langen Grenzlaufe hier noch aus vielfach
verschlungenen Armen und Altwassern mit Inseln und Landzungen besteht
und das Ufer sich nur wenig über den Wasserspiegel erhebt, so bildete sich
zunächst ein Überschwemmungsgebiet, welches mitunter bis auf eine Stunde
Weges ins Land hineinzieht. Außer Speyer, Ludwigshafen und Germers-
heim liegen nur wenige Ortschaften hart am Flusse. Dann aber folgt die
stark bevölkerte mittlere Ebene, ein äußerst dankbarer Boden für den Acker-
bau, der sich mitunter zur gartenmäßigen Feldcultur steigert. Wo sich diese