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1. Bd. 2 - S. 206

1875 - Köln : DuMont-Schauberg
206 Iii. Länder- und Völkerkunde. B. Asien. Landwirthfchaft, Politik, Naturwissenschaften (welche rein medicinifchen Zwecken dienen), Münzkunde n. s. w. Eine acht chinesische Eintheilung! 273. Die chinesische Mauer und der Kaiser-Canal. (Nach der Zeitschrift: Das Ausland und Karl von Scherzer, Fachmännische Berichte über die österreichische Expedition nach Siam, China, Japan, mit Zusätzen vom Herausgeber.) China hat zwei Riesenwerke menschlicher Anstrengung und Ausdauer aufzuweisen, die große Mauer, als eine Schutzwehr gegen die räuberischen Einfälle der Nomaden auf der Grenze des Culturlandes und der Wüste, und den Kaiser-Canal, welcher den untern Lauf aller bedeutenden nach Osten fließenden Ströme Chinas zu einer großartigen Commnnicationslinie zwischen der Nordresidenz Chinas (Peking) und den Provinzen seiner Mitte und seines Südens verbindet oder vielmehr ehemals verband. Der chinesische Hos dünkte sich in seiner Unwissenheit von der Seeseite her so sicher, daß weder in dem Golf von Petschili noch auf dem Peiho eine Abtheilung der kaiserlichen Kriegsschiffe stationirt wurde. Die ganze Auf- merksamkeit der Regierung war seit den ältesten Zeiten des Staates bloß gegen Norden gerichtet, um den Andrang der tatarischen Völkerschaften, Mongolen, Türken und Tungufen, zurückzuhalten. Denn gleich wie Cim- merier und Teutonen immerdar sich bestrebten, aus den nördlichen Gegen- den Europa's gegen Süden vorzudringen, um von dem Schweiß des culti- virten Südländers sich ernähren zu lassen, so drängten die in^Müßiggang und Kriegen sich gefallenden Nomadenvölker des nördlichen Asiens hinab in die südlichen Reiche, China, Hindostan und Persien. Die Wälle und Schutz- mauern, welche von den Chinesen, Römern und den Persern^) gegen Ta- taren, Deutsche und Caucasier errichtet wurden, vermochten jedoch den An- drang dieser wilden kriegerischen Horden, sobald es an moralischer und Körper- kraft gebrach, nur auf kurze Zeit zurückzuhalten. Der (300 Meilen) „lange Wall", wie die Bewohner des Mittelrei- ches die äußere große Mauer nennen, bildet eine zusammenhangende Reihe von Befestigungen, welche über Bergketten (bis 1600 M. hoch), durch Thal- gründe und über Flüsse fortgeführt, an manchen Stellen zwei- und dreifach angelegt und fast von hundert 31t hundert Schritten mit Thürmen und Ba- stionen versehen ist. Derselbe beginnt im District Sutfchiw gegen Westen *) Eine Mauer bei Derbend war bestimmt, die eaucasischen Völker von den Län- der» Persiens und des byzantinischen Reiches abzuhalten.
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