Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Bd. 2 - S. 303

1875 - Köln : DuMont-Schauberg
311. Ceylon und seine Bevölkerung. 303 eben so die Säulen und Statuen. Monumente ahnlicher Art, wenn auch nicht identisch in Stil und in der Zeit der Entstehung, finden sich zu Ellora, im Lande des Nizam von Haiderabad, ebenfalls aus dem massiven Felsen gehauen, aber große freistehende Tempel. Zu Elephanta, obwohl in bri- tischem Gebiete, blieben diese schönen Sculpturen der Tempelgrotten vor roher Beschädigung, und zwar durch Europäer, nicht geschützt! Vieles ist zerschlagen oder durch Einhauen und Anschreiben von Namen verunstaltet. Die Lage im Hasen macht diese Stätte so leicht zugänglich, namentlich dem Marine- Volke, und die neue Brücke zur Verbindung von Elephanta mit Bombay wird die Gefahren für diese merkwürdigen Monumente nur vermehren. 311. Ceylon und seine Bevölkerung. (Nach Chr. Lassen, Indische Alterthumskunde, und Ludwig K. Schmarda, Reise um die Erde, bearbeitet vom Herausgeber.) Ceylon oder Singhala (d. h. die Löweninsel), die feenhafte Tapro- bane der Alten, liegt östlich vom Cap Comorin in einem Abstände von 32 Meilen; die Meeresstraße zwischen der Insel und dem Festlande wird durch die Reihe von Felsriffen und Sandbänken, welche die Adamsbrücke heißen, in zwei Hälften getheilt. An der Adamsbrücke brechen sich die von den Monsunen angetriebenen Meeresströmungen in heftigen Brandungen. Die Umschiffung der Insel ist schwierig und erfordert große Umwege; sie wird nur sicher, wenn das Schiff bis zum Erdgleicher und darüber hinaus ge- steuert wird und dorl die brauchbaren Winde aufsucht. Es find nicht nur die hier gefischten Perlenauftcrn, welche einen der gesuchtesten Gegenstände des morgenländischen Handels abgeben, auch die Meermuschel (Kankha), welche theils als Gefäß bei Libationen, theils bei religiösen Festen als Instrument gebraucht wird, wie der göttliche Krishna und andere Helden sie in Schlachten getragen und geblasen hatten, wird eifrig gefucht und nach Indien ausgeführt; sie wird zugleich zu Schmuck- facheu für die jüdischen Frauen verwendet und ist ein Attribut des Gottes Vishnu. Die ganze Mitte der Insel und ein Theil der Südhälfte bilden ein Bergland, mit einer durchschnittlichen Höhe von 1600 Meter, während ein- zelne Gipfel über 2000 Meter emporragen. Unter diesen ist der berühmteste der Samanello (2120 Meter), den die Araber Adams-Pik, die Buddhisten Cripada (Fußtapfe des Glücks) nennen, weil jene annehmen, Adam habe hier nach dem Sündensalle einige tausend Jahre auf einem Fuße stehen müssen, bis Allah's Erbarmen ihn wieder mit der auf einem Berge Arabiens büßenden Eva vereinigte (vgl. Nr. 325), die Buddhisten aber annehmen, daß
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer