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1. Bd. 2 - S. 593

1875 - Köln : DuMont-Schauberg
414. Patagonien. 593 Rivalen gewisse zum Theil werthvolle Vorzüge vor der größern voraus zu haben. Auch die beiden Hauptbauwerke, die Matriz oder Kathedrale und das neue Teatro de Colon, stehen den entsprechenden in Montevideo nach. Im Uebrigen ist Buenos Ayres zu einförmig, um eine eingehende Beschrei- bung zu lohnen, aber es bleibt, nächst Rio de Janeiro, die größte und volkreichste Stadt Südamerika's, die an geistiger Frische und Lebendigkeit, namentlich auch an Sinn für Kunst und Wissenschaft, allen übrigen voransteht. 414. patagonieu. (Nach E. Pöppig, Patagonien, und Karl Andree, Das Westland, bearbeitet vom Herausgeber.) Das Südende des amerikanischen Festlandes erhielt nach der gewöhn- lichen Annahme die Benennung Patagonien von dem spanischen Worte Patagos, welches „großfüßig" bedeutet und von Magelhaens gebraucht worden sein soll, um die Sitte der Eingebornen zu bezeichnen, ihre Füße mit unförmlich großen Stiefeln zu umgeben. Der Flächeninhalt des an 3 Seiten vom Meere umgebenen Landes läßt sich theils wegen der unsicher» Grenzbestimmung im Norden (Rio negro oder Rio Colorado?), theils wegen der großen Unregelmäßigkeit der Küstenlinie und der zahllosen Inseln im Westen nur annähernd abschätzen, dürfte aber 18,000 geogr. ^-Meilen nicht übersteigen. Die Bodenbildung ist in der östlichen Hälfte des Landes, vom Atlan- tischen Meere bis zu den Andes, eine ganz andere als in der westlichen Hälfte vom Kamme desselben Gebirges bis zum Großen Ocean. Der weite Raum im Osten der Andes stellt sich dar als ein langsam in mehreren breiten und dem Gebirge parallel laufenden Terrassen absinkendes Land. Im Westen dagegen haben große Revolutionen die Küste dermaßen zer- trümmert, daß Gruppen von sehr zahlreichen Inseln eine mehrfache Kette bilden! es fehlt hier ganz an einem flachen Vorlande und die Andeskette steigt schroff aus dm verwickelten System von Sunden und Fjorden empor, die zum Theil weit in die Schluchten des Gebirges vordringen. Daher hat die Westküste im Gegensatze zu der gleichförmigen Ostküste eine Aienge von Buchten und Einschnitten, die jedoch wegen der hohen, steilen User für die Schissfahrt von keinem wesentlichen Nutzen sein können. Auch die Inseln der Westküste sind, als abgerissene Stücke der Andes, in der Regel hoch und schroff. — Das östliche Patagonien stellt im Allgemeinen eine Wüste dar, die wenige Meilen südlich vom Rio negro ihren Ansang nimmt und bis zur Meerenge sich verlängert. Der mit einer dicken Schicht von Sand bedeckte Boden, aus dem selten eine Quelle emporsteigt, ist völlig unfruchtbar; nur Pütz, Bergl. Erd- und Völkerkunde. Ii. 2. Auflage. Zg
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