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1. Bd. 1 - S. 112

1889 - Langensalza : Greßler
112 an verschiedenen Seefischen. Zuweilen kommen auch Delphine und See- Hunde vom Skagerrak hier in das Fahrwasser Alfens. 10. Schleswig-Holstein und seine Bewohner.* Auf den 312 Quadrat-Meilen dieser beiden Länder wohnen 1 150 233 Menschen, von denen die meisten dem deutschen Stamme angehören. — Schleswig-Holstein mit seiner kräftigen und tüchtigen Bevölkerung wurde auf der Wiener Konferenz im Monat Juli „1864 von dem Könige von Dänemark an die Verbündeten Großmächte, Öfter- reich und Preußen, abgetreten. Nach einer einjährigen provisorischen Verwaltung dieser Länder kamen im Monat August 1865 der Kaiser von Osterreich und der König von Preußen aus einer Zusammenkunft in Gastein darin überein, daß Holstein zu Österreich und Schleswig zu Preußen gehören solle. Seit 1866 sind beide Herzogtümer dem preußischen Staate einverleibt. ' Wir betreten das Land. — Es ist ein gesegnetes Land! — Da breitet sich im Süden das Paradies vonholsteinund dort, nur durch den Eiderkanal geschieden, das nicht minder paradiesische Ost- schleswig vor unseru Augen aus. Hier schlängelt sich durch ein Thal, so lieblich, wie kein anderes im Norden der Elbe, die Schwentine der Kieler Förde zu, und hier ist sie selbst, diese Königin aller Buchten der Ostsee, geräumig, sicher vor Stürmen, tief, wie das Meer draußen, weit genug, um allen Flotten der Welt auf einmal zum Hafen zu dienen, zugleich aber berühmt durch die Anmut ihrer Ufer. Unweit am Eiderkanal erheben sich über das wellenförmige Tiefland mehrere steile Kuppen. Wir besteigen eine derselben. Von hier aus sehen wir den größten Teil Südschleswigs mit seinen stattlichen Dörfern und seinen zahlreichen Edelhösen. Zwischen der Kieler und Eckern- förder Bai erblicken wir mit seinen Gehölzen den dänischen Wohld und das grüne weidenreiche Schwansen, nördlich davon das herrliche Angeln. Auf der Düppeler Schanze stehend, breitet sich die prächtige Förde von Flensburg und die Insel Alsen vor uns aus. Auch der äußerste Norden Schleswigs ist nicht ohne Schönheiten. Dort ist Apenrade mit feinen Werften, im Osten der kleine Belt und das Gestade Fünens. — So ist das östliche Dritteil des Herzog- tnms. Aber welch ein Unterschied ist zwischen dieser reizenden Gegend und der Dürre des Mittelrückens der Halbinsel! Statt der stolzen Buchen zeigt sich bescheidenes Buschwerk von Eichen und Birken, die Hecken werden dürstiger, die Weizenfelder hören auf und machen dem Roggen und dem Heidekorn Platz. Die Wege führen durch röt- lichen Sand, das Äußere der Dörfer wird ärmlicher, das Getreide steht dünn und niedrig, selten sind weidende Herden, nirgends große Güter. Noch weiter nach Westen sindet man nur nackte Erdwälle und Gräben, an denen bereits Heidekraut und Sandweiden auftreten; gleich * Nach Daniel, Busch u. a.
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