Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Bd. 1 - S. 171

1889 - Langensalza : Greßler
171 bei Kulm (29. u. 30. August 1813). Zum letzten Male sah Teplitz und die Umgebung feindliche Truppen im Jahre 1866, in welchem einige Wochen hindurch preußische Heeres-Abteilungen die Stadt besetzt hielten. Von höchster Bedeutung für das Teplitzer Thal wurde in der neuesten Zeit sein großer Reichtum an Braunkohlen. Ihretwegen wurden zahlreiche Bahnen angelegt, in deren Mittelpunkt Du x liegt. Die un- mittelbare Nähe des Kurortes Teplitz-Schönau ist zwar von Kohlen- werken verschont, das übrige Thal dagegen wie übersäet, und man nimmt kaum zuviel an, wenn man den Gewinn des Aussig-Duxer Beckens gegenwärtig auf 50 Millionen Centner im Jahre veranschlagt. Der so schwunghaft betriebene Bergbau zur Gewinnung dieses so- genannten „schwarzen Goldes" in der Umgebung von Teplitz führte jedoch im Winter des Jahres 1879 eine Katastrophe herbei, bei welcher die Existenz des Kurortes als solcher durch längere Zeit in Frage ge- stellt war. Am 10. Febrnar wnrde nämlich in einer Tiefe von 66 Metern im Döllinger Schacht ein Wasfer angehauen, welches mit nnglaub- licher Geschwindigkeit diesen sowohl, als auch die benachbarten Schachte vollständig füllte. Plötzlich sank das Wasser der Urquelle in Teplitz so rasch, daß die Ausflußröhren versiegten. Durch Vertiefungsarbeiten, welche Tag und Nacht fortgesetzt wurden, erhielt man jedoch die Welt- berühmte Heilquelle der Stadt, dem Lande und der leidenden Mensch- heit Am 3. März konnte nach langen ängstlich verlebten Tagen den Teplitzern verkündigt werden, die Urquelle sei wiedergefunden; im Monat Mai waren die Arbeiten vollendet und die Bade-Saison konnte er- öffnet werden. Uralt ist der Ruf der Teplitzer Heilquellen; er reicht bis in das Dunkel der Sage hinein. Seine glänzendsten Tage aber hatte das Bad in den 25 Jahren, als der verstorbene König von Preußen, Friedrich Wilhelm Iii., es jeden Sommer regelmäßig besuchte, wobei Alexander von Humboldt seinen königlichen Herrn begleitete. Auch Goethe und Beethoven werden in den Kurlisten genannt. In der neuesten Zeit ragte unter den Kurgästen der greise deutsche Kaiser Wilhelm I. hervor. Die Teplitzer Quellen sind warm (zwischen 24 und 39 Grad R.), und der Heizherd ist ohne Zweifel der nämliche, der auch das Karls- bader Wasser kocht. Die Leidenden benutzen die Heilquellen fast nur <ils Bad, selten als Trank. Besonders heilsam wirken die Teplitz- Schönauer Quellen bei Gicht- und Rheumatismuskranken. Auch Ver- letzungen, Lähmungen und Hautkrankheiten werden größtenteils durch den Gebrauch der Bäder beseitigt. Die Zahl der Heilquellen beträgt in Teplitz 9, in Schönau 2. Die Badeanstalten gehören teils den Stadtgemeinden, teils dem Fürsten Clary-Aldring en. Es sind folgende: Das Stadtbad, das Steinbad mit dem Stephansbade und dem neuen Moorbäder- hause, das Kaiserbad, das Fürstenbad, das Herrenbad,
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer