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1. Bd. 1 - S. 365

1889 - Langensalza : Greßler
365 findet man die durch den Umfang ihrer Stämme so berühmten Ka- stanienbäume, unter welchen besonders einer, dessen Umfang des Stammes an der Wurzel 56,5 Meter beträgt, berühmt geworden ist. Da indessen die Höhe dieses Baumes durchaus in keinem Verhältnisse zu dem Umfange des Stammes steht, so sieht er in der Ferne nicht wie ein einziger Baum, sondern wie eine Gruppe von Bäumen aus. Kommt man zu dem Baume selbst, so hat er noch das Ansehen von fünf Stämmen, die nahe bei einander stehen; die auseinanderweichende Richtung derselben, und zwischen ihnen hier und dort einige Spuren des Hauptstammes, deuten jedoch darauf hin, daß sie früher vereinigt und Zweige eines und desselben kurzen Hauptstammes gewesen sind, der jetzt größtenteils mit Erde bedeckt ist. Aber gerade der Umstand, daß der Hauptstamm zerstört ist, macht es zweifelhaft, ob es nicht mehrere zusammengewachsene Stämme gewesen sind. Es giebt indessen andere Stämme in der Nähe, welche zwar nicht einen so großen, aber doch einen sehr bedeutenden Umfang haben, und die so gut erhalten sind, daß man sieht, wie sie nicht aus mehreren zusammengewachsen sind. Der obere Teil des Waldgürtels besteht hauptsächlich aus Buchen (welche nicht niedriger als 942 Meter gefunden werden), einer Art von Tannen und Birken. Hier giebt es keinen Kornbau. keine oder äußerst wenige Dörfer. Dieser Gürtel wird nur zur Mast der Schweine, zur Weide der Ziegen und zum Holzfällen benutzt. Ein durch den ganzen Waldgürtel ausgebreiteter und charakteristischer kleiner Baum oder hoher Strauch ist eine Art Ginster. Wenn man in den Alpen, Pyrenäen und den Gebirgen Norwegens über die Holzgrenze gekommen ist, so stößt man auf die schönste Alpen- flora, kleine Sträucher oder Pflanzen mit verhältnismäßig großen, zierlichen Blumen von reinen Farben, und mit einer großen Mannig- faltigkeit der Formen und Farben. Diese Alpenflora sehlt gänzlich auf dem Ätna, ungeachtet die Höhe hinreichend ist. ein gleich kaltes Klima zu erzeugen. Der Pflanzenwuchs oberhalb der Holzgrenze ist außer- ordentlich dürftig, höchst einförmig und ohne Spur von den Formen oder den Charakterzügen, welche die Alpenflora darbietet. Auch dieser Gürtel kann in zwei Unterabteilungen gebracht werden. In dem unteren sieht man doch noch etwas Grün; die herrschenden Gewächse sind: der Tragant st rauch, welcher kleine runde Kissen aus der Lava und Asche bildet, die dem Reisenden unter der mühsamen Bergsteigung willkommen sein würden, wenn sie nicht mit unzähligen spitzen Stacheln besetzt wären; demnächst der Berberizen st rauch, welcher hier ganz niedrig und mit starken Dornen besetzt ist, und endlich der Wacholder. In dem oberen Teile, von 2354 Meter Höhe an bis zum Gipfel, sind diese Sträucher verschwunden, die Asche und Lava ist fast ganz nackt, kaum finden sich in allem zehn Pflanzenarten, und hauptsächlich sind es zwei, welche sich hier und dort in der Asche zeigen; unser ge- meiner Rainfarn nämlich und eine Art Kreuzkraut. Fragen wir, weshalb
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