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1. Bd. 1 - S. 500

1889 - Langensalza : Greßler
500 Stile so vollendete, wie es noch heute, abgesehen von neueren inneren Einrichtungen, beim Eintritte durch das westliche Portal dem Beschauer erscheint. Nur die beiden viereckigen Türme im Westen, welche mit der Zusammensetzung des Gebäudes nicht ganz übereinstimmen, wurden erst zu Ausange des achtzehnten Jahrhunderts von C h r i stop h W ren errichtet. Die Länge der Kirche beträgt 153,5 Meter, des Schiffes 118 Meter, die Breite des Kreuzes 61 Meter, des Schiffes 22,6 Meter, die Höhe des Daches 28,9 Meter. Rings um die Kirche sind eine Anzahl Ka- pellen zum Andenken an sürstliche Personen angebaut, die erste 1502 durch Heinrich Vii., welche er sür sich und seine Erben zum Begräbnis bestimmte. Unmittelbar hinter dem Altar ist die Kapelle Eduards des Bekenners, zu welcher eine Treppenpyramide emporführt. Die Asche des Erbauers ruht inmitten dieser Kapelle. Ebendaselbst ist das Grab- mal Heinrichs des Dritten mit den Särgen Eduards des Ersten und seiner Gemahlin Eleanor. Dieses Grabmal enthält auch die Krönungs- sessel der älteren englischen Könige. Neben der Kapelle Eduards des Bekenners ist die Heinrich des Fünften, in welcher sich das königliche Bildnis befindet, dessen silberner Kopf nebst Scepter und Reichsapfel einst gestohlen worden ist. Kopflos ist es noch deutlicher ein Sinnbild erstorbener Herrschergröße. — Der südliche Kreuzflügel der Kirche ent- hält, unter dem bekannten Namen des Poetenwinkels, die Grabmäler berühmter Dichter, Künstler und Gelehrten, eines Milton, Spencer, Shakespeare, Johnson, Dryden, Thomson, Goldsinith, Chaucer, Händel, Garrick u. s. w.; im nördlichen Kreuzflügel sind die Ehrendenkmäler berühmter Staatsmänner und Nationalwohlthäter. Die Denkmäler Sir Isaak Newtons, des Grafen von Stanhope, Herzogs von Argyle, Dr. Watts, Gottfried Knellers, Kapitän Cornwalls, Lord Chathams u. s. w. sind besonders hervorragend. Die schrecklichen Epochen der Westminsterabtei sallen in die Regierungen Heinrich Viii. und der Königin Maria. Ersterer, bekannt als Tyrann, welcher seine eigenen Gattinnen aufs Schafott lieferte, brach mit dem Papste, als dieser nicht in seine Pläne willigte, und machte sich, uach dem Rate Cranmers, des Erzbischoss von Canterbury, selbst zum geistlichen Oberhaupte. ..Zwei Königinnen, zwei Erzbischöse, zwei Kardinäle, 17 Bischöfe, 13 Äbte, 500 Prioren und Mönche. 38 Doktoren der Theologie und der Rechte, 12 Herzöge und Grafen, 164 Edelleute, 124 Bürger und 110 Frauen mußten auf Befehl des geistlichen Wüterichs das Schafott besteigen. Die Westminsterabtei wurde erst in ein Kollegiatstist verwandelt, dann Kathedrale des Bistums Middlesex. Heinrich des Achten Nachfolger, Eduard der Sechste, stellte das Stift wieder her. Nun aber kam die Königin Maria zur Regierung, welche ihres Ahnen, Heinrich, Grau- samkeiten in katholischem Sinne erneuerte. Sie wollte ohne Unterschied alles wieder streng katholisch haben und ließ 279 Anhänger der angli- kanischen Kirche, welche sich dessen weigerten, ohne Erbarmen hinrichten. Westminsterabtei ward unter ihrer Regierung wieder Kloster.
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