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1. Theil 1 - S. 171

1876 - Langensalza : Greßler
171 beiden Seiten der Oder. Sie ist eine starke Festung. Ihre engen Straßen gehen bergauf und bergab. Der bedeutende Handel, welcher von hier aus getrieben wird, macht die Stadt sehr belebt. Die Oder, die bis Stettin sogar mit Seeschiffen befahren wird, fließt von da ab am Fuße lieblicher Hügelreihen in das Papenwasser und sodann in das zehn Meilen breite Haff; endlich ergießt sie sich in den drei Armen, Peene, Swine und Divenow, zwischen denen die Inseln Usedom und Wollin liegen, in die Ostsee. An der Swine ist die Stadt Swinemünde von Friedrich Ii. erbaut worden. 32. Berlin. Berlin, die Hauptstadt des preußischen Staates und erste könig- liche Residenz, ist eine der schönsten Städte von ganz Europa. Nur von London und Paris wird sie an Bewohnerzahl übertroffen; sie ist gegenwärtig mit ihren 828,418 Einwohnern die volkreichste Stadt Deutschlands. Ihr Umfang beträgt fast drei Meilen, ihre größte Ausdehnung von Südost nach Nordwest etwa halb so viel. Sie wird von der für kleinere Fahrzeuge schiffbaren Spree in mehrfachen Krümmungen durchflössen und in zwei ziemlich gleiche Hälften ge- rhetft. — Unter allen Gebäuden verdient vorzüglich das vor ändert- Halbhundert Jahren vom ersten preußischen Könige mitten in der Stadt dicht an der Spree erbaute große königliche Schloß ge- nannt zu werden, ein über 30 Meter hohes, prachtvolles, in der neuesten Zeit mit einer Kuppel über der Schloßkapelle versehenes Bauwerk, das ein längliches Viereck bildet, und innerhalb zwei große und zwei kleine Höfe einschließt. Fünf hohe Portale führen in das Innere, welches große Prachtsäle, fürstliche Wohnungen, die Schatzkammer und eine Gemäldegallerie enthält. Drei große Wasser- behälter unter dem Dache enthalten beständig für alle Fälle der Feuersgefahr ein paar tausend Tonnen Wasser, welche durch eine Wasserdruck-Maschine emporgehoben und im ganzen Schlöffe ver- theilt werden können. Auf der Lustgartenseite zieht sich eine neu angelegte Terrasse hin, mit zwei erzenen kolossalen Pferdebändigern am Thoreingange, einem Geschenke des russischen Kaisers Nikolaus. Zu den schönsten öffentlichen Plätzen gehört besonders der Lust- garten, welcher vom königlichen Schlosse und dem Museum, der alten Börse, dem Dom, dem Zeughause und der Schloßbrücke um- geben wird. Eine große geschliffene Granitschale aus einem einzeln in der Mark aufgefundenen Granitblocke und ein mittelst Dampf- kraft getriebener Springbrunnen zieren ihn. In der Mitte des Lustgartens, zwischen dem königlichen Schlosse und dem Museum, erhebt sich das gewaltige Reiterstandbild des Königs Friedrich Wilhelm Iii., welches im Jahre 1871 enthüllt wurde. — Dem Schlöffe gegenüber erhebt sich auf der andern Seite des Lustgartens
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