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1. Theil 1 - S. 173

1876 - Langensalza : Greßler
173 zeichnet sich vor allen Thoren aus; es ist nach dem alten Burgthor in Athen erbaut. Das riesige, 20 Meter hohe Mauerwerk, von zwölf gewaltigen, 14 Meter hohen und fast 2 Meter dicken korinthischen Säulen getragen, ist 61 Meter breit und hat fünf Durchgänge, deren breitester mittlerer nur für königliche Wagen offen ist. Halberhabene Figuren schmücken die inneren Seiten der Thorwände, und außerdem sind noch zwanzig kleinere Säulen in der Front und an den Seiten der Flügelgebäude des Thores angebracht, welche letztere zur Thorwache dienen. Ueber dem Hauptthor erhebt sich noch ein hohes Mauerwerk mit einer geschmackvollen Einfassung einfacher Gesimse, um das berühmte Viergespann der Siegesgöttin auf ihrem Triumphwagen zu tragen. Vier starke, 4 Meter hohe Rosse ziehen im wilden Laufe einen zweirädrigen Wagen, auf wel- chem die Siegesgöttin steht mit der Palme und dem lorbeerum- wundenen eisernen Kreuze in der Hand, über dem der preußische Adler schwebt. Napoleon führte 1806 dieses Kunstwerk nach Paris, von wo es die siegreichen Preußen 1814 zurückholten. Die Straße unter den Linden wird von der fast eine halbe Meile langen Friedrichs st raße ziemlich in der Mitte durch- schnitten. Die regelmäßigste, geradeste Straße ist die Leipziger- straße. Die Wilhelmsstraße, in ihrer Verlängerung bis zum Luisenthore noch länger als die Friedrichsstraße, enthält viele Paläste und Minister--Wohnungen. Die Königsstraße ist fast die belebteste von allen. Der Gensdarmen-Markt ist einer der größten Plätze; auf ihm steht zwischen zwei Kirchen das große Schauspielhaus. Vor demselben erblickt man das Standbild Schillers, enthüllt am 10. November 1871. Den Belle-Alliance- Platz am Halleschen Thore schmückt eine auf einer hohen Granit- säule stehende Siegesgöttin. Um den Wilhelmsplatz stehen auf grünem umbuschten Rasen die marmornen Standbilder der alten Siegeshelden des siebenjährigen Krieges, Schwerin, Seidlitz, Winterfeld, Keith, Ziethen und des Fürsten von Dessau, zur lauten Erinnerung an ihre Thaten. Von den Fabriken sei vor Allem die große, trefflich eingerichtete Eisengießerei vor dem Oranienburger Thore genannt, worin nicht blos ganze Brücken mit Bogen und Geländern, Maschinen und Maschinenteile der verschiedensten Art für den Hangwerks- und landwirtschaftlichen Gebrauch, herrliche Bildsäulen und Brustbilder aus Gußeisen verfertigt werden; sondern wo auch durch die Kunst die feinsten Schmucksachen und Zierrathen aus Eisen geliefert werden. In der Nähe der Stadt liegt eine große Anzahl von Ver- gnügungsörtern; der angenehmste und bekannteste derselben ist der Thiergarten, ein über 800 Morgen großer, über zwei Stunden im Umfange haltender Park mit zahlreichen Fuß-, Reit- und Fahr-
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