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1. Bd. 2 - S. 59

1903 - Langensalza : Greßler
59 Malerei von Blumen und Phantasiegegenständen schmückt. Kamine sind völlig unbekannt, und erfordert es einmal die Witterung, !daß geheizt wird, so setzt man mitten in das Zimmer eine große kupferne Vase, die mit glühenden Kohlen gefüllt wird. Der Herd in der Küche be- steht aus einem viereckigen Loch in der Mitte des Raumes, welches mit Steinen bekleidet und von Binsenmatten umgeben ist; zum Abzug des Rauches dient eine im Dache befindliche Öffnung. Das obere Gefchoß dient zur Aufbewahrung der Möbel oder als Getreidespeicher und ist nur selten bewohnt. Die Wohnungen hoch- gestellter Persönlichkeiten sind in zwei Abteilungen geteilt: auf der einen Seite sind die Gemächer der Frauen, die niemals öffentlich er- scheinen, — auf der andern die der Männer. Die Kinder halten sich bei der Mutter auf, bis sie ein gewifses Alter erreicht haben, nach welchem dann die Erziehung der Söhne dem Vater obliegt. Eine ganz besondere Auszeichnung ist es, wenn in solcher Familie der Fremde die Ehre hat, der Hausfrau vorgestellt zu werden. — Mehr Freiheit genießen die Frauen des Bürgerstandes und der Kauf- Mannschaft. Jedes Haus hat seinen kleinen, mit Bäumen und Blumen bepflanzten Hof, fo daß die nach diesem gelegenen Zimmer die beliebtesten sind. Schließlich will ich noch erwähnen, daß es fast kein Wohnhaus gibt, in welchem nicht auch ein Badezimmer vorhanden wäre, das sich jedoch stets im Hinterhause befindet. 32. fette der ^cipcmefen.* Die Japanesen haben ihren Himmel mit einer Menge von Göttern und Halbgöttern bevölkert, zu deren Ehre eine große Menge von Festen gefeiert werden. Die meisten derselben fallen in den ersten, zweiten und fünften Monat des Jahres. Der Neujahrstag wird in ähnlicher Weise begangen, wie bei uns. Man macht sich gegenseitig Besuche und Geschenke, und der Ge- brauch der Visitenkarten ist in Japan noch häufiger als in Europa. Im zweiten Monat wird das große Fest der Frauen, im fünften das große Fest der Männer gefeiert. Für Kinder männlichen Geschlechts gilt es als ein sehr günstiges Zeichen für ihr ganzes Leben, wenn sie in diesem Monat geboren sind. An den großen Festtagen Madznris ist das ganze Volk aus den Beinen; große Gastmähler wechseln mit Schauspielen aller Art; jeder sucht sich bestmöglichst zu vergnügen, alle Geschäfte ruhen, die Läden sind geschlossen, und die festlich gekleideten Bewohner strömen alle den Plätzen zu, wo die öffentlichen Lustbarkeiten stattfinden. Lindau teilt uns über das große Madznrifest, welches während seiner Anwesenheit in Nagasaki gefeiert wurde, folgendes mit: * Nach Lindau.
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