Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Bd. 2 - S. 84

1903 - Langensalza : Greßler
84 scharfsinnig man in dem Bestreben ist, die glühende Hitze einigermaßen erträglich zu machen, welche am Tage zwischen 23 und 28 Grad Reau- mnr schwankt und nachts sich kaum um 2—3 Grad abkühlt. Durch dieses Bestreben wird nicht allein dem gesellschaftlichen Leben und der Einteilung des Tages, sondern auch der Anlage und Bauart der Häuser ein besonderes Gepräge verliehen. Aus den Gipfeln der Hügel oder am Strande entlang erheben sich, von Gärten und Parkanlagen um- geben, die Bungalows, zweistöckige, luftige und wegen der Feuchtigkeit des Bodens auf hohem Mauerwerk errichtete Gebäude, welche ihre Vorderseite dem Meere zukehren, um mit Balkon und Veranda den am Tage wehenden frischen Seewind aufzufangen. Eine wahre Wagenburg von Privat- und Mietswagen steht überall aufgefahren; man bedient sich ihrer selbst bei den kleinen Gängen von Kontor zu Kontor, und ich habe kaum zwei Europäer am Tage zu Fuße in den Straßen ge- sehen. Die Häuser sind von einem Bedientenheer angefüllt, unter denen die Verteilung der Arbeit fehr in das Kleinliche getrieben wird, daß sich Tong-su, der Lampenputzer, gewiß sehr wundern würde, wenn man ihn als Stiefelputzer verwenden wollte. Der Chinese ist unschätzbar als Bedienter. Er besitzt das Talent, sich seinem Herrn anzuschmiegen, dessen Bedürfnisse zu belauschen und zu erraten. Er ist sehr gelehrig, und was er erlernt hat, behält er für immer. Niemals wird man ihn im Laufe der Zeit leichtsinnig und flüchtig in seinen Pflichten finden; was er tut, tut er gründlich und gut und besfer, als der gewöhnliche europäische Bediente, weil er stets nüchtern und mäßig ist; aber er tut, ebenso wie der Hindu und Malaye, nicht allzuviel; multum, nec raulta ist sein Grundsatz. Während man ihm die Pflege eines einzelnen Pferdes als einzige Obliegenheit getrost anvertrauen kann, so erscheint es schon nicht mehr geraten, die Zahl seiner Pfleglinge auf zwei zu erhöhen, ohne die Wohlfahrt beider zu gefährden. 30. Der ßimcilayci.* In den riesenhaften Gestalten umgürtet den Nordsaum von ganz Hindostan der Himalaya (— Wohnung des Schnees), der höchste und größte Gebirgsstock der Erde. Er umfaßt in seiner Ausdehnung vom Brahmaputra bis zu den Grenzen von Kabul 16000 Quadratmeilen. Mehr als sechzig Hochpunkte dieser Kette übertreffen an Höhe den höchsten Gipfel der Anden. Sie überragen den Chimborasso um 1000—1600 Meter. Von gemessenen Kegeln erreicht einer (der Dawalaghiri) 8780 Meter; aber höhere noch, aus unzugänglichen Wüsten von Gletschern und Eisbergen emporstarrend, sprechen der kühn forschenden, wagenden Wißbegierde der Sterblichen Hohn. Die südliche Seite dieses Gebirges steigt aus den sumpfigen, an seinem Fuße hinziehenden Niederungen Hindostans, in breiten Stufen- * Reyer.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer