Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Bd. 2 - S. 179

1903 - Langensalza : Greßler
179 das gewöhnlich den Tod bringt. Besonders ungesund sind die West- lichen Küstenländer: man kann sagen, daß Afrika für Ausländer ein weites Grab ist, das schon unzählige Opfer verschlungen hat. „Und wer sind die Bewohner von Afrika?" Im nördlichen Teile sind es Türken und Araber; weiter südlich kohlschwarze Neger mit wolligen Haaren und noch weiter gegen die südliche Spitze Hotten- totten und Kafferu. Zerstreut unter ihnen leben auch Europäer und Juden. Eine bis zum Jahre 1887 noch nicht bekannte Menschen- rasse entdeckte der Naturforscher und Afrikareisende G. A. F a r i n i auf seinen Wanderungen durch das Innere Südafrikas. Als er den Nordrand der Wüste Kalahari erreicht hatte, kehrten seine Begleiter (Buschmänner) in kurzer Zeit von ihren Ausflügen mit mehreren kleinen, gut aussehenden Männern zurück, die mit Bogen und vergifteten Pfeilen bewaffnet waren. Der Häuptling, eine Riese unter seinem Volke, war 42 Jahre alt und 135 Zentimeter hoch; die jüngeren Leute hatten Ähnlichkeit in Hinsicht ihrer Körpergröße mit Knaben von neun bis zehn Jahren. — Die Gliedmaßen dieser Menschenrasse sind wohl- geformt, aber zart, Hände und Füße sind schmal, die Hautfarbe ist dunkelgelb. Ihre Augen zwinkern fortwährend, ebenso ist der Ausdruck ihrer Gesichtszüge unruhig; ihr spärliches Haar liegt nicht glatt am Kopfe an, sondern wächst in voneinander getrennt scheinenden Büscheln; ihre Sprache besteht aus unartikulierten Lauten. An Verschlagenheit, Entschlossenheit, List und Mut übertreffen sie alle übrigen Stämme Afrikas. Sie haben keine festen Wohnsitze und kennen keinerlei Religion; sie leben nicht in Stämmen, sondern in Familien, welche ein Ober- Haupt anerkennen, gewöhnlich das körperlich größte und stärkste Mitglied. Ihre einzige Beschäftigung ist die Jagd. — Farini nannte diesen eigen- artigen Menschenschlag Zw erg - Erd m e ns ch e n. Die Afrikaner beschäftigen sich wenig mit dem Ackerbau, und bearbeiten sie die Erde, so geschieht es selten mit einem Pfluge. Viel mehr Neigung haben sie zur Viehwirtschaft. In den inneren Teilen des Landes ziehen sie umher mit ihren Herden, die aus Schafen, Rindern, Pferden und Kamelen bestehen. Die afrikanischen Wüsten sind mit herrlichen, fruchtbaren Landstrichen untermischt, die wie Inseln in einem Sandmeer liegen und von Flüssen oder Seeen bewässert werden; hier findet das Vieh reichliche Nahrung; die genügsamen Kamele sind aber auch mit den sparsamen, doch meistens wohlriechen- den Pflanzen oder mit den Dorngesträuchen zufrieden, die in der Wüste wachsen. Solche fruchtbaren Inseln im Sande nennt man Oasen. Sie werden häufig bewohnt und sind meistens durch eine Menge Dattelpalmen verschönert, die darauf wachsen. Die vornehmsten Produkte des Pflanzenreichs von Afrika über- Haupt sind: Reis, Getreide, indisches Korn, Hülsenfrüchte, Sennes- blätter, Pomeranzen. Zitronen, Datteln, Öl, Pfeffer, Kaffee, Zuckerrohr, Gummi, Tabak, Indigo, Baumwolle 12*
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer