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1. Bd. 2 - S. 161

1886 - Langensalza : Greßler
161 Ausland. Die Straßen dieses Stadtteils sind lang und breit, die darin sowie auf dem schönen Marktplatze befindlichen Wohnungen ge- schmackvoll; neben reichen Läden stehen Kaffeehäuser und Hotels; an- geputzte Diener und prachtvolle Karossen verraten den Reichtum und die europäische Gesittung seiner Bewohner. Alexandria berechtigt von der Seeseite her keineswegs zu großen Erwartungen. Die Küste Ägyptens, eine weite, wellenförmige, pflanzen- leere Sandebene, ist häßlich; kein Gebirge, kein ansehnlicher Hügel umzieht die Stadt, der schweifende Blick verliert sich in die Libysche Wüste. Kommt man der Stadt näher, dann zeigen sich einige Er- kennungspunkte: eine Warte, der Turm der Araber, dann der des Marabuts, hierauf ein Mastenwald und endlich die Pompejussäule, der Zeuge früherer Herrlichkeit; setzt inmitten von Schutthaufen stehend. Vor der Stadt öffnen sich beide Häfen. Der Hafendamm trennt sie und vereinigt die davorliegende Insel Pharus mit dem festen Land. Auf ihr erhob sich einst der berühmte und als Weltwunder angestaunte Leuchtturm, auf dessen Trümmern jetzt ein weit kleinerer steht. Der östliche Hafen dient nur zur Aufnahme jener Schiffe, welche Quarantäne zu halten haben, während der westliche zu jeder Zeit mit Fahrzeugen bedeckt ist. Ein Hauptzirkel von Felsenriffen umgiebt ihn; sie sind natürliche Wellenbrecher und schützen den Zugang zum Hafen in solcher Weise, daß nur ein Linienschiff auf einmal einlaufen kann, wobei es dem Kreuzfeuer der Hafenbastionen ausgesetzt ist. Diese natürliche Schutzwehr macht den Hafen unangreifbar. Alexandria gehörte einst zu den berühmtesten Städten der Welt; in seiner Bibliothek wurden 700 000 Schriftrollen aufbewahrt und in dem Serapistempel und den mit ihm verbundenen Schulen der priesterlichen Weisheit lagen 200 000 andere; noch heut bezeichnet ein Schuttberg die vormalige Tempelstätte. Die innere Stadt, von vier schnurgeraden, eine Stunde langen und 30 Meter breiten Hauptstraßen durchkreuzt, war mit Bildsäulen und Monumenten reich geziert, pracht- volle Trinmphpforten führten ins Freie. Nur wenig Reste sind von dieser vormaligen Herrlichkeit noch vorhanden. Im Jahre 1882 (Juli) empörten sich die Ägypter gegen ihren Viee- könig. An der Spitze der Rebellen stand Arabi Pascha, der mit seinen Räuberbanden Alexandrien ausplünderte und einen großen Teil der Stadt in Schutt und Asche legte. 5. Kairo. Kairo, die Siegreiche, jetzt aber von den Eingeborenen Masr genannt, ist die Hauptstadt Ägyptens und die größte Stadt in Afrika mit 26 000 Häusern und mehr als 400 000 Einwohnern. In ganz Ägypten und Arabien wird sie für die Königin der Städte, für den Inbegriff alles Großen und Prächtigen gehalten, und die arabische Geogr. Bilder. 2r Band. 11
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