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1. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 31

1891 - Leipzig : Voigtländer
31 Aber so sicher das goldene Vlies behtet schien, dennoch unternahm ein griechischer Held das Wagnis, den kostbaren Schatz, an dessen Besitz sich reicher Segen knpfte, nach Griechenland zu entfhren. Es war Jason, eines Knigs Sohn aus der Seestadt Jolkos im nrdlichen Griechenland. Der trug Ver-langen nach khnen Abenteuern und ruhmreichen Thaten; darum verband er sich mit einer Anzahl anderer Helden, unter denen sich auch Herkules, The-feus, der Snger Orpheus u. a. befanden, zu einer Fahrt nach dem Lande Kolchis, soweit dasselbe auch entlegen, so zahllos und ungeheuer die Gefahren waren, die es zu bestehen galt. Das Schiff, auf welchem die Helden fuhren, hie Argo, nach ihm wurden die Teilnehmer an dem Zuge Argonauten d. i. Argoschiffer genannt. Nach mancherlei Abenteuern gelangten sie nach Kolchis. Dort trug der König etes dem Jason zur Erlangung des goldenen Vlieses unerhrte Arbeiten auf. Doch untersttzt von Medea, der zauberkun-digen Tochter des etes, vollbrachte er sie glcklich. Er bndigte zwei erz-hufige, feuerschnaubende Stiere, pflgte mit ihnen einen Acker um und sete Drachenzhne in die Furchen, aus denen sofort geharnischte Männer hervor-wuchsen. Jason warf, wie Medea ihm geraten, einen Stein in den Haufen der wilden Eisenmnner hinein, worauf diese teils sich gegenseitig mordeten, teils von den mchtigen Schwerthieben des Helden niedergestreckt wurden. Als etes, seinem Versprechen zuwider, auch jetzt das goldene Widderfell nicht herausgab, holte sich Jason, nachdem er durch ein Zaubermittel Medeas den wachehaltenden Drachen eingeschlfert, des Nachts das Vlies aus dem Haine, und trat dann mit seinen Gefhrten die Rckfahrt nach Griechenland an, wohin ihn Medea als seine Gattin begleitete. Der König eilte den Heimkehrenden auf einem schnell-segelnden Schiffe nach; doch als er ihnen nahe gekommen, ttete Medea, um die Flucht zu sichern, ihren kleinen Bruder (Absyrtus), den sie aus Kolchis mitgenommen hatte, und warf deffen zerstckelte Glieder einzeln hier und dort auf das Ufer hin, an welchem das Schiff vorberfuhr. Diese Unthat brachte ihnen Rettung. etes wurde durch das Einsammeln der Gebeine seines Shn-leins aufgehalten, und die Griechen gewannen dadurch einen so groen Vor-sprung, da ihre Verfolger sie nicht mehr erreichen konnten. Ihre Weiterfahrt war noch reich an wundersamen Abenteuern und mancherlei Nten; doch ge-langten sie endlich glcklich in die Heimat. 2. Die Kriege gegen Theben. a. König dipus. La'ius, König von Theben, hatte einen Orakelspruch erhalten, wornach er von dem Sohne, der ihm geboren werden sollte, gettet werden wrde. Daher lie er dann seinen neugeborenen Sohn dipus im Gebirge aussetzen. Doch das Knblein wurde gerettet und von dem Könige von Korinth als Sohn auf-erzogen. Zum kraftvollen Jngling erwachsen, erschlug dann dipus auf einer Wanderung durch das Land seinen ihm unbekannten Vater, mit welchem er in einem Hohlweg feindlich zusammenstie, befreite hierauf die Stadt Theben von der menschenmrderischen Sphinx, einem Ungeheuer mit Frauenkopf, Lwenleib und Vogelflgeln, indem er das von ihr aufgegebene Rtsel lste, und wurde zum Lohn fr diese That König von Theben und Gemahl der verwitweten Knigin Jokste, von der er nicht wute, da sie seine Mutter war. Lange Jahre blieb das unselige Ereignis in tiefes Dunkel gehllt. König dipus
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