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1. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 39

1891 - Leipzig : Voigtländer
39 Fremder in Sparta und Reisen der Spartaner ins Ausland nicht gestattet. Die herrschenden Spartiaten trieben weder Handel, noch Ge-werbe; sie beschftigten sich allein mit Jagd und kriegerischen bungen, sowie mit den Angelegenheiten des Staates. Zu rstigen Kriegsleuten und tchtigen Staatsbrgern machte sie die Erziehung, die sie von Kind auf erhielten. Schwchliche Kinder wurden bald nach der Geburt zum Verhungern im Gebirge ausgesetzt. Die gesunden Knaben blieben bis zum siebenten Lebensjahre im Elternhause, daun wurden sie in ffentlichen Gebuden unter Staatsaufsicht erzogen. Ihr Krper wurde durch kalte Bder im Eurotasflusse, leichte Bekleidung, sprliche Nahrung und hartes Nachtlager abgehrtet, durch scharfe Zchtigung, ja blutige Geielung an Ertragung von Schmerzen gewhnt, auf den Ringpltzen in der Gymnastik wie in der Fhrung der Waffen gebt. Dabei wurden sie zu strengem Gehorsam gegen die Gesetze erzogen, ihnen Hochachtung gegen das Atter eingepflanzt, ihr Verstand geschrft und auf listige Anschlge hingelenkt, ihre Rede an inhaltreiche Krze (lakonische Rede) gewhnt. Auch die Erziehung der Mdchen war, wenn auch nicht ffentlich, doch vom Staate geregelt und berwacht. Die Frauen genossen ein hohes Ma von Ehre und hatten greren Einflu als in irgend einem andern griechischen Staate. Ihre hochherzige Gesinnung zeigten spartanische Mtter darin, da sie den Tod ihrer Shne in der Schlacht einer ruhmlosen Rckkehr ans dem Kampfe vorzogen. So war das gesamte Leben der Spartaner dem Vaterlande geweiht; das ganze Volk ein Kriegsheer, das an Tchtigkeit nicht seinesgleichen hatte. In die Schlacht zogen die Spartaner wie zu einem Feste, geschmckt mit purpurfarbenen Gewndern, mit Krnzen im Haar, unter Gesang und Fltenspiel. Der Tod im Kampfe galt fr die hchste Ehre: die Gefallenen wurden wie Sieger mit Lorbeerzweigen geschmckt bestattet, denn sie hatten ihr Leben dem Vaterlande zum Opfer gebracht. Nach feierlicher Einfhrung seiner Gesetze verlie Lykurg Sparta und starb im Auslande. Die Spartaner aber er-wiesen die Kraft, welche sie durch diese Gesetzgebung erlangten, zunchst in den 3. messenischen Kriegen. Es waren dies langdauernde, wechsel-volle Kmpfe (der erste Krieg um 740, der zweite um 670), durch welche die Spartaner die an Lakonika westlich angrenzende srucht-bare Landschaft Meffenien eroberten, so khn auch im zweiten Kriege der messenische Volksheld Aristomenes sein Vaterland ver-
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