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1. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 121

1891 - Leipzig : Voigtländer
121 blickenden Augen in dem gebrunten Gesicht, blondgelocktem Haupt-haar, lang herabwallendem Bart, kndete er durch die Majestt seiner Erscheinung den geborenen König an. In der Kaiserpsalz zu Aachen so erzhlt ein Zeitgenosse whlten ihn die deutschen Fürsten einstimmig zum Oberhaupte, setzten ihn aus den Thron und leisteten ihm durch Handschlag das Gelbnis der Treue. Dann fhrten sie ihn aus der Sulenhalle in die anstoende Domkirche, wo an der Spitze der Geistlichkeit der Erzbischos von Mainz als der erste unter den Bischfen des Reiches ihn empfing und bis in die Mitte der Kirche geleitend ihn dem sich drngenden Volke mit den Worten vorstellte: Sehet hier den von Gott erkorenen und jetzt von allen Fürsten erwhlten König Otto; gefllt euch diese Wahl, so bezeuget es damit, da ihr die rechte Hand zum Himmel emporhebt!" Da hob alles Volk die Rechte in die Hhe und wnschte mit gewaltigem Geschrei dem neuen Herrscher Heil und Segen. Sodann schritt der Erzbischos mit dem König bis zum Altar vor, auf welchem die Abzeichen des Knigtums lagen: das Schwert mit dem Wehrgehenk, der Mantel mit den Arm-spangen, der Hirtenstab, das Scepter und die Krone. Er berreichte ihm die einzelnen Jnsignien mit passenden Ansprachen; zu-letzt salbte er ihn mit dem heiligen l und setzte ihm die goldene Krone aufs Haupt. Als hiermit die Wethe vollendet war, fhrten alle drei Erzbischse die von Mainz, Kln und Trier den Gekrnten zu einem zwischen zwei Marmorsulen erhhten Thron, von dem er das ganze versammelte Volk berschauen und von allen geschaut werden konnte. Nach der kirchlichen Feier fand in der kniglichen Pfalz an marmorner Tafel das Krnungsmahl statt. Bei demselben verrichteten damals zuerst die Herzge die seitdem blich gewordenen Erzmter des Reichs: der Erzkmmerer sorgte fr die Woh-nung und die Bewirtung der Festgste; der Erztruchse setzte die Speisen auf den Knigstisch; der Erzschenk go den Wein ein; dem Erzmarschall lag die Unterbringung der Rosse ob. Dieser Ehrendienst der Herzge bewies, da sie den König als ihren Herrn ansahen und sich nur als die ersten seiner Dienstleute betrachteten. 2. Otto und die Herzge. Hatten sich die deutschen Herzge bei Ottos Krnungsfeste vor des Knigs Hoheit gebeugt, so erhoben sich doch bald mehrere derselben im Ausstande gegen ihn, als er i I
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