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1. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 202

1891 - Leipzig : Voigtländer
202 Gellert, Professor in Leipzig, geb. 1715, wurde durch seine Fabeln, die auch Friedrichs des Groen Beisallfanden, und durch seine geistlichen Lieder, von denen nicht wenige in die evangelischen Gesangbcher bergingen (Mein erst' Gefhl sei Preis und Dank", Wie groß ist des Allmcht'gen Gte" 2c.), einer der Lieblingsdichter des deutschen Volkes. Auch Lichtwer und der etwas jngere Elssser Pfeffel sind bekannte Fabeldichter. 2. Klopstock, Lessing, Wieland. Der Vorbereitungszeit folgte dann die eigentliche Blteperiode unserer Poesie, die mit dem Hervor-treten Klopstocks und Lessings um 1750 begann. Neben diesen beiden ist zunchst Wieland zu nennen. Klopstock war 1724 zu Quedlinburg geboren und starb 1803 zu Hamburg. Ein bahnbrechender Dichtergenius von Gottes Gnaden, der, voll Begeisterung fr Religion und Vaterland, der deutschen Poesie einen hheren Geist einhauchte und mit Anwendung der dichterischen Mae und Formen des klassischen Altertums eine neue, gehobene Sprache gab. Seinen Ruhm begrndete er durch den Messias", dessen drei erste Gesnge 1748 erschienen und von dem deutschen Volke mit berschwnglicher Bewunderung aufgenommen wurden. In diesem groen Heldengedicht (20 Gesnge in Hexametern) singt der Dichter der sndigen Menschen Erlsung, die der Messias auf Erden in seiner Menschheit vollendet". Dem erhabenen Gegenstand entspricht die Erhabenheit der Darstellung; doch fehlt dem Werke, das zu hoch der die irdische Welt hinausgreift, die rechte Anschaulich-keit und lebensvolle Mannigfaltigkeit: kaum gelingt noch der Versuch, es vollstndig zu lesen. Von hohem dichterischen Werte sind ferner Klopstocks Oden, in denen er die edelsten Gter und Gefhle, Gott, Vaterland, Freundschaft 2c. voll Begeisterung in schwung- und kunstreichen (reimlosen) Versen feiert. Hier feien nur genannt: der Zricher See", der Eislauf", die Frhlingsfeier". Auch geistliche Lieder ( Auf er steh n, ja auserstehn" u. a.) hat er gedichtet. Sehr verschieden von dem erhabenen Schwnge der Poesie Klopstocks, aber durch edelste Klarheit und wirkungsvolle Kraft der Sprache ausgezeichnet ist die Dichtung des nur fnf Jahre jngern Lessing. Geb. 1729 zu Kamenz in Sachsen, gest. 1781 in Braunschweig, hat er seine poetische Thtigkeit vorzugsweise dem Drama zugewandt. In seiner Minna von Barnhelm" schuf er das beste Lustspiel, das wir besitzen, nach Goethes Behauptung, die erste Theaterproduktion von vollkommenem National-gehalt, die den Blick in eine hhere bedeutendere Welt glcklich erffnete;" in der Emilia Galotti" gab er der deutschen Bhne das erste tragische Meister-werk. Sind diese beiden Schauspiele in Prosa gedichtet und zwar der trefflichsten, die sich bis dahin bei einem deutschen Schriftsteller findet, so ging Lessing schlielich doch zum Drama in Versen der: seinem folgenden und letzten Stck verlieh er den Schmuck der rhythmischen Rede. Es war das dramatische Gedicht Nathan der Weise", durch welches er den fnffigen Jambus zum stehenden Verse des Dramas fr unsere ganze Bltezeit erhob. Auch hat Lessing wertvolle Fabeln (in Prosa) geschrieben. Seine wissenschaftlichen Schriften sind durch Geist, Grndlichkeit und Scharfsinn ausgezeichnet, in der sprachlichen Dar-stellung wie alle seine Werfe mustergiltig fr alle Zeiten. Mit Recht sagt Goethe
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