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1. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 262

1891 - Leipzig : Voigtländer
262 Neben den alten kirchlichen Orden, unter denen namentlich die barmherzigen Schwestern durch ihre eifrige Thtigkeit hervortreten, haben sich zahlreiche freie Vereinigungen und Bruderschaften gebildet, die, wie der Bonifatius- und der Borromusverein, die Gesellenvereine und manche andere Stiftung eine vielseitige und weitreichende Wirksamkeit im katholischen Volke ausben. 5. Papst Leo Xiii., der Nachfolger Pius' Ix. (feit 1878), war vom Beginn feiner Regierung an mit Eifer bestrebt, ebensosehr das Ansehen und die Macht-flle der Kirche aufrecht zu erhalten, wie den mannigfach gestrten Frieden mit den weltlichen Mchten wiederherzustellen. Und seiner Ausdauer und Weisheit ist Groes gelungen: der Erbitterung des Kampfes ist vielfach Ausshnung und Ruhe gefolgt. Als der Papst das fnfzigjhrige Jubilum feines Priestertums-beging, nahm an den dem heiligen Vater dargebrachten Huldigungen die gesamte katholische Welt begeisterten Anteil und auch ni cht katholische Könige und Fürsten bezeugten dem Oberhaupt der rmischen Kirche ihre Verehrung. Der Umfang und die Befestigung der ppstlichen Herrschaft ist unter Leo Xiii. weiter gewachsen: im Jahre 1881 erstreckte sich dieselbe der 1135 Bistmer und Erzbistmer, von denen 290 nach Stdten in den Lndern der Unglubigen" den Namen tragen. Ii. Die evangelische Kirche. 1. Unglaube und Abfall. Je gewaltiger und weitgreifender der Um-fchwung war, der im Zeitalter Friedrichs des Groen auf dem Gebiete des geistigen Lebens in Deutschland eintrat, umso mehr mute auch die evangelisch e Kirche von dem aufkommenden neuen Geiste berhrt werden. Die Wirkung war zunchst eine dem bisherigen Kirchenwesen nachteilige. Die geltende kirch-liche Lehre, wie der hergebrachte feste Bibelglaube wurde bedenklich erschttert: gerade die der Aufklrung" am meisten zugewandten Kreise der Gebildeten kehrten sich von dem kirchlichen Leben und der kirchlichen Gemeinschaft mehr und mehr ab. Und wie die Kirchenhallen leerer und der wurden, so entwich allmhlich auch aus den Gottesdiensten selbst der Geist und die Kraft aus der Hhe; eintnig und glaubensarm, vermochten sie nicht mehr die himmlischen Trost und Erquickung suchenden Menschenherzen auf die grne Aue der gttlichen Wahrheit und zu dem frifchenwasser des Lebens zu führen; die Predigten entarteten zu trockenen Mahn-reden und handelten mehr von weltlichen als von geistlichen und gttlichen Dingen; denn die Prediger selbst waren in erheblicher Zahl vom Weltsinn und Weltgeist beherrscht, der Geist Gottes schien von ihnen genommen. So geschah es, da nicht allein die, welche den christlichen Glauben berhaupt verloren hatten, sondern auch solche abfllig wurden, denen die evangelische Kirche selbst nicht (mehr) die volle gttliche Wahrheit zu besitzen, nicht den festen Anker zu bieten schien, an den sie sich halten konnten. Die letzteren traten zur katholischen Kirche der, die, in ihrer Lehre und Verfassung auf den Felsen Petri unwandelbar gegrndet, ihnen als die allein seligmachende galt; es befanden sich unter ihnen hervorragende Knstler, Dichter, Gelehrte, auch frstliche Personen; der be-kannteste von allen bertretenden war der Dichter Grasferdinandleopold zu Stolberg, der eine ausfhrliche Geschichte der Religion Jesu" schrieb. 2. Glaube und Wissenschaft. Aber trotz solchen Abfalls lebte im Kerne des evangelischen Volkes der alte Glaube und die Liebe zu der Kirche noch fort; auch fanden sich noch kirchentreue Männer, die Segen um sich verbreiteten. Ein leuch-
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