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1. Europa - S. 28

1913 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Gott der Herr warf einen Blick der Trauer und des Erbarmens auf diese Wüste. Dann nahm er, was noch übrig geblieben war an frucht- barer Erde, und streute es über die schwarzen Felsen. Aber ach! es reichte nicht. Kaum wurde in den Spalten und Gründen der Boden bedeckt. Je weiter nach N, um so geringer wurde die Gabe, bis end- lich nichts mehr übrig war; das mußte des Teufels Werk bleiben, wie es gewesen, belastet von dem Fluche ewiger Unfruchtbarkeit. Aber Gott segnete den verlassenen Boden: „Soll keine Blume hier blühen und kein Vogel hier singen, so soll doch der böse Geist keinen Teil an dir haben. Ich will Menschen hier wohnen lassen, die mit Liebe und Treue an diesen Felsen hängen und darauf glücklich werden sollen." Und er befahl den Fischen, daß sie das Meer in ungeheuren Schwärmen belebten, und oben auf die Felsen und die Eisfelder setzte er ein wundersames Geschöpf, halb Kuh, halb Hirsch, das mit Milch und Butter, mit Fleisch und Fell und Sehnen die Menschen nähren und kleiden mußte. 4. Was lehrt die Karte über Norwegens wagerechte Gestaltung? a) Hauptrichtung? Womit lassen sich die Umrisse ver- gleichen? Mit einer schrägstehenden Keule. Wo ist große Breite? Im südlichen Drittel. Wieviel von Norwegen liegt in der nördlich kalten Zone? Etwa 2/ö- b) Wie ist die Gliederung? Norwegen ist das gegliedertste Land der Erde. Vergleiche es mit Griechenland und Chile 1 Was fällt an der Küste, besonders im W und N, auf? Die vielen tiefen Einschnitte und die Unmenge vorgelagerter Inseln. Während die Küste Norwegens, ohne die Fjorde gerechnet, 4500 km lang ist, mißt sie mit den Fjorden gar 27 000 km. 5. Die Fjorde. a) Allgemeines. Ein Fjord (spr. fjôr, pl. fjôre), zu deutsch Förde, Meerbusen, ist nach E. Richter ein sehr langer, im Verhältnis zur Länge schmaler, von hohen, steilen Bergwänden eingesäumter Meeresgolf. Sind die Fjorde Spaltenbildungen des Gebirges? Nein; das glaubte man früher. Man findet Fjorde nur: 1. in Gegenden hoher Breite, 2. an regenreichen Gestaden und 3. in Ländern mit früherer Ver- gletscherung. Fjorde sind die unteren Teile alter Flußtäler, die durch die Tätigkeit der Gletscher der Eiszeit verbreitert und übertieft, d. h. bis unter den Meeresspiegel ausgemuldet worden sind. (Kerp.) Jene Eismassen Weiteten die Flußtäler seitlich aus und brachten diese V-förmigen Flußtäler dadurch in eine U-form. Strandlinien deuten auf Hebungen und Senkungen des Meeresspiegels. P. Güßfeld nennt sie treffend ein Mittelding zwischen Fluß, Alpensee und Meeresbucht, — Fluß : große Längsausdehnung bei geringer Breite, gewundener Lauf,
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