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1. Europa - S. 147

1913 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Thrakische Halbinsel. „Dardanellen", benannt nach D ardano s mit den alten Festungsschlössern, welche Mohammed Ii., der Eroberer Kon- stantinopels, hier zum Schutze der Hauptstadt errichtete. Früherer Name Hellespont == Meer der Helle, weil Helle hier auf der Flucht vor ihrer Schwiegermutter ertrank. Die Straße ist ein untergetauchter Flußlauf; erst durch die Einbrüche der Diluvialzeit entstand das Mar- marameer und die Verbindung des Schwarzen mit dem Agäischen Meer. Die Dardanellen werden östl. von der breiten Halbinsel Troja, westl. von der schlanken Halbinsel Gallipoli begrenzt und sind 60 km lang, bis 71/2 km breit und bis 90 m tief. Es ist die Straße unzähliger Mythen, auf kurzem Pfade eine ganze Weltgeschichte. Hier geschahen die großen Taten des Altertums, als Troja blühte, als die Perser die Welt beherrschten, als Alexander d. Gr. gen Asien stürmte. Im Mittelalter tobten hier die gewaltigsten Kämpfe zwischen Kreuz und Halbmond. Die Schlösser am Ein- und Ausgang der Dardanellen hatten die hohe Mission, die „schönste Wasserstraße der Erde" zu schützen. Es ist eine prächtige landschaftliche Bildung, bedeckt mit Festungen, Türmen, Mauern. Gleich die unscheinbare Sanddüne am Eingang der Dardanellen, bei Kum Kaie, am rechten Ufer, ist be- rühmte Stätte. Hier mündet der „himmelentsprossene" Skamander; hier führt der Weg zu den Trümmern von Troja, und am Küstenstrand zeigt man die Grabhügel von Achilleus und Patroklus. (Nach C.stern.) An der engsten Stelle liegt links malerisch Kilid Bahr, d. h. „Schlüssel des Meeres", an der zweitengsten Stelle spielt die Sage von Hero und Leander; hier gingen Xerxes 480 v. Chr., Alexander d. Gr. 334 v. Christi und die Türken 1359 über die Meerenge. An den Ägos- potamoi, d. h. Ziegenfluß, errangen die Spartaner unter Lysander 405 den entscheidenden Sieg über die Athener. Am Nordende liegt prächtig Gallipoli (30000 Einw.), die erste europäische Stadt, welche die Mohammedaner eroberten. 6. Das Marmarameer. Das Marmarameer ist benannt nach der Marmorinsel Marmara, welche weißen Marmor besitzt, der schon im Altertum gesucht war und auch in Konstantinopel viel verbaut wurde; früher: Propontis = Vormeer (des Pontus, des Schwarzen Meeres). Die Breite beträgt von N nach S 75 km, die Länge dreimal so viel, die Tiefe bis über 1400 m. An einer Nordbucht hat Rodo s to (fast 20000 Einw.) einen guten Hafen. Nahe dem Bosporus sind dem schönen Golf von Ismid nö. die Prinzeninseln vorgelagert, ein beliebtes Ausflugsziel für Kon- stantinopel. 7. Die Straße von Konstantinopel. Die Straße von Konstantinopel, der thrakische Bosporus (d. h. viel- ieicht Rinderfurt — nach Jo, die als Kuh von Asien nach Europa
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