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1. Europa - S. 184

1913 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Bordighera mit berühmter Palmenzucht und Ventimiglia, wenti- milga, italienischer Grenzort. (Über Mentone, Monaco und Nizza s. Frankreich.) An der Riviera di Levante ist das von Olivenwäldchen, Orangen- und Zitronenpflanzungen umgebene Städtchen Nervi als Winterkurort sehr geschätzt, sowie Rapallo. Spézia bezeichnet den Endpunkt der Riviera. Es ist der Hauptkriegshafen Italiens (40000 Einw.), das wichtigste Arsenal der italienischen Kriegsmarine. Der Golf ist einer der größten und sichersten Häfen des Mittelmeeres. Iii. Mittelitalien. 1. Allgemeines. Das Gebiet reicht nördl. von dem südöstl. Punkte der osti. Riviera, von Spezia, etwa nach Rimini, südl. vom Nordpunkt des Golfs von Gaêta nach dem M. Gargano. Es umfaßt außer dem östl. Küstenlande Toskana, Latium und im Innern Umbrien. Das gewaltige Rückgrat, der Apennin, zieht weit nach der Ostküste hin und läßt nach W ein weites Berg- und Hügelland frei. Das Klima ist warm und läßt Öl- bäume und Zypressen gedeihen; aber Orangen, Zitronen und Palmen treten erst in Süditalien wieder auf. Auch im Sommer fehlen Nieder- schläge nicht; reichlich sind sie im Frühling und Herbst. 2. Toskana früher Etruria, Tuscia genannt, ist ein fruchtbares, sanftgewelltes Hügelland, im Mittel 500 m hoch, doch im S 1735 m Höhe erreichend. Schon vor römischer Herrschaft hatte das alte Etrurien eine blühende Kultur. Auch heute ist Toskana begünstigt durch lohnenden Ackerbau, ergiebige Weingelände und Olivenhaine, grüne Wiesen, treffliche Vieh- zucht, durch Handel (Livorno) und Industrie (Florenz). Im N erhebt sich ein unwirtliches Kalkgebirge bis 1945 m Höhe, das den Marmor von Carrara liefert, a) Der Arno, der Rauschende (sanskrit, arva = schnell), hat, da er 1320 m hoch entspringt, starkes Gefälle und ist die Lebensader Toskanas. Auf den ersten Blick unterscheidet man den hufeisenförmigen Oberlauf und den westwärts gerichteten Unter- lauf, der eine weite, von schönen Bergen umrahmte Ebene von großer Fruchtbarkeit, eine Lombardei im kleinen, umfaßt. Einst mündete der 230 km lange Fluß in eine trichterförmige Bucht, die fast bis Pisa reichte; durch gewaltige Ablagerungen ist die jetzige Küste ent- standen. b) Die Mare mm en, d. h. Seegegend (lat. loca maritima), ziehen sich an der Küste Toskanas und Latiums, zuletzt als Pontinische Sümpfe bis zum Golf von Gaeta, wenn auch mit Unterbrechung, 400 km hin. Es sind unheimliche, fieberhauchende Sumpfniederungen, oft vom Wasser überflutet, oft üppigen Wiesen gleichende Gelände, die durch die Flüsse veranlaßt sind, die Sinkstoffe ablagern und da-
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