1913 -
Leipzig [u.a.]
: Klinkhardt
- Autor: Oppermann, Edmund, Pottag, Alfred
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
Bordighera mit berühmter Palmenzucht und Ventimiglia, wenti-
milga, italienischer Grenzort. (Über Mentone, Monaco und Nizza s.
Frankreich.) An der Riviera di Levante ist das von Olivenwäldchen,
Orangen- und Zitronenpflanzungen umgebene Städtchen Nervi als
Winterkurort sehr geschätzt, sowie Rapallo. Spézia bezeichnet
den Endpunkt der Riviera. Es ist der Hauptkriegshafen Italiens (40000
Einw.), das wichtigste Arsenal der italienischen Kriegsmarine. Der
Golf ist einer der größten und sichersten Häfen des Mittelmeeres.
Iii. Mittelitalien.
1. Allgemeines.
Das Gebiet reicht nördl. von dem südöstl. Punkte der osti. Riviera,
von Spezia, etwa nach Rimini, südl. vom Nordpunkt des Golfs von
Gaêta nach dem M. Gargano. Es umfaßt außer dem östl. Küstenlande
Toskana, Latium und im Innern Umbrien. Das gewaltige Rückgrat,
der Apennin, zieht weit nach der Ostküste hin und läßt nach W ein
weites Berg- und Hügelland frei. Das Klima ist warm und läßt Öl-
bäume und Zypressen gedeihen; aber Orangen, Zitronen und Palmen
treten erst in Süditalien wieder auf. Auch im Sommer fehlen Nieder-
schläge nicht; reichlich sind sie im Frühling und Herbst.
2. Toskana
früher Etruria, Tuscia genannt, ist ein fruchtbares, sanftgewelltes
Hügelland, im Mittel 500 m hoch, doch im S 1735 m Höhe erreichend.
Schon vor römischer Herrschaft hatte das alte Etrurien eine blühende
Kultur. Auch heute ist Toskana begünstigt durch lohnenden Ackerbau,
ergiebige Weingelände und Olivenhaine, grüne Wiesen, treffliche Vieh-
zucht, durch Handel (Livorno) und Industrie (Florenz). Im N erhebt
sich ein unwirtliches Kalkgebirge bis 1945 m Höhe, das den Marmor
von Carrara liefert, a) Der Arno, der Rauschende (sanskrit, arva
= schnell), hat, da er 1320 m hoch entspringt, starkes Gefälle und ist
die Lebensader Toskanas. Auf den ersten Blick unterscheidet man
den hufeisenförmigen Oberlauf und den westwärts gerichteten Unter-
lauf, der eine weite, von schönen Bergen umrahmte Ebene von großer
Fruchtbarkeit, eine Lombardei im kleinen, umfaßt. Einst mündete
der 230 km lange Fluß in eine trichterförmige Bucht, die fast bis
Pisa reichte; durch gewaltige Ablagerungen ist die jetzige Küste ent-
standen. b) Die Mare mm en, d. h. Seegegend (lat. loca maritima),
ziehen sich an der Küste Toskanas und Latiums, zuletzt als Pontinische
Sümpfe bis zum Golf von Gaeta, wenn auch mit Unterbrechung,
400 km hin. Es sind unheimliche, fieberhauchende Sumpfniederungen,
oft vom Wasser überflutet, oft üppigen Wiesen gleichende Gelände,
die durch die Flüsse veranlaßt sind, die Sinkstoffe ablagern und da-