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1. Europa - S. 266

1913 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Welt. Im N, noch innerhalb des großen Festungsgürtels, liegt St. Denis (65000 Einw.), berühmt durch ihre gotische Basilika, die Gruft- kirche der französischen Könige. Diese Kathedrale soll im 3. Jahr- hundert über dem Grabe des heil. Dionysius erbaut sein. Er hatte von Rom aus den Parisern das Christentum gebracht, gilt daher als der erste Bischof des Landes. Auf dem Montmartre soll er den Märtyrertod erlitten haben. Hier trat Heinrich Iv. feierlich zum katholischen Glauben über, und 1810 wurde Napoleon hier mit der Erzherzogin Marie Luise getraut. Im W liegt die Sommerresidenz der französischen Könige, St. Germain (en Laye) mit herrlichem Wald. Hier wurde Ludwig Xiv. geboren und residierte hier auch, bis ihm das Schloß nicht mehr ge- nügte und er in Versailles eine prächtige Residenz erbaute. Nahe bei Paris, durch die Seine getrennt, Boulogne gegenüber, liegt westlich St. Cloud, benannt nach einem Enkel des Frankenkönigs Chlodwig, ein stilles Städtchen. Hier wurde 1815 die Übergabe von Paris an Blücher und Wellington unterzeichnet. Es war auch Sommerresidenz der königlichen Familie, als Napoleon Iii. von hier die Kriegserklärung gegen Deutschland erließ. 18 km im Wsw liegt Versailles (55000 Einw.), „das französische Potsdam", dessen großartiges, für etwa 500 Mill. Franks erbautes Schloß an die Glanztage Ludwigs Xiv. „des Sonnengottes", erinnert. Mit Recht sagt man, Versailles sei für das Schloß erbaut. Alle Straßen laufen auf den Prachtbau zu, der aber nicht der Stadt, sondern dem Schloßgarten seine herrliche, über 500 m lange Vorderseite zukehrt. Das Schloß bildet eine Art nationaler Ruhmeshalle; Galerie reiht sich an Galerie, mit vielen Gemälden von Meisterhand. Für Hunderte von Schlössern in Europa ist der Palast in Versailles das Muster geworden; aber kein Fürst konnte wie Ludwig, um seiner Laune zu fröhnen, Hunderte von Millionen so verschwenden. „Keinem Fürsten gelang es, einen Park zu schaffen, dessen großen Züge die Perspektive des Bauwerkes in solcher Feinheit fortsetzten und in so harmonischer Weise den Übergang von der Regelmäßigkeit der Architektur zu der feinen Natur vermittelt." Großartig sind auch die Wasserkünste. Hier war vom 6. Okt. 1870 bis 6. März 1871 das Hauptquartier der deutschen Heere, und in der Spiegelgalerie, in der Galerie des Glaces, nahm König Wilhelm I. die Deutsche Kaiser- krone. Jetzt bildet das Schloß ein großartiges Nationalmuseum, in welchem Büsten, Porträts, Schlachtenbilder usw. an die ruhmreiche Vergangenheit erinnern. 12. Bretagne und Westnormandie. a) Allgemeines. Lage. Verfolgen wir die Grundlinie der stark ausgebildeten Halbinsel Bretagne nach N, so treffen wir die Halbinsel Normandie (Contentin), nach S die Vendée. Bau. Warum bildet dieses Gebiet eine Einheit? Es ist ja (wie das Französische
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