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1. Europa - S. 347

1913 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
347 zu einer fruchtbaren Küstenterrasse ab, an der einige Küstenstädte liegen, deren bedeutendste Aberdeen ist. c) Das Nordschottische Hochland hat ërnsten, schwer- mütigen Charakter. Kahl sind die schönen Felsgipfel1). „Die niederen Halden, die breiten Rücken und Hochflächen bekleidet eine dürftige, von Wasserrissen zerfetzte Decke von Heidekraut, Berggräsern, Farn und Heidelbeeren; in feuchten Mulden haben sich Hochmoore gebildet." Die reichen Niederschläge spülen Von den waldentblößten Bergen immer mehr Kies und Schotter in die Täler. So sind manche Gebiete statt hochromantisch schauerlich zu nennen, und die Bevölkerung ist nicht nur sehr dünn — bis zu 4 Einw. auf 1 qkm — sondern auch sehr arm. Freundlich sind dagegen manche Täler im 0, z. B. des Dee, namentlich in der Gegend des königlichen Schlosses Balmoral. 9. Inseln. Drei Inselgruppen: an der Westseite die Hebriden, durch den Minchkanal in äußere und innere geschieden. Die äußeren Hebriden werden oft auch Western Islands genannt; nnö. von Nordschottland die Orkneyinseln, ôrkne, d. h. Delphininseln (orkn = Delphin, ey = Insel, eigentlich Au), und die Shetlandinseln, d. h. Basalt- land (het = Basalt)2), a) Die Hebriden. Einen jungen Graben- einbruch bedeutet der Minchkanal. Denn wir finden auf den inneren Hebriden ganz ähnlich wie auf den Nordischen Inseln und in Grönland Schollen von Jura und Kreide, bedeckt von mächtigen Basaltdecken. Zum größten Teil aus Basalt bestehen auch die Inseln Skye, skeie, und das großartige, düstere Mull, möll. Beide sind nur durch schmale Wasserstraßen vom Festlande entfernt und erscheinen als abgetrennte Halbinseln und haben bis 1000 m steigende Basaltberge. Mull hat westl. zwei kleine „Trabanten", Iona, eione, und Staffa. Auf der heiligen Insel Jona soll zuerst der irische Apostel Columban das Christentum gepredigt haben. Man zeigt ehrwürdige Denkmäler christlicher Kunst. Hier sollen 60 schottische, irische und norwegische Könige begraben sein. Einen zutreffenden Namen hat Staffa, d. h. Säuleninsel (stab-ö); hier erreichen die Basaltsäulen die größte Schlankheit und Vollkommen- heit. Berühmt ist die Fingalshöhle3), eine wahrscheinlich durch die Brandung geschaffene Meereshöhle. Der Eingang der Grotte besteht 1) Einst waxen sie viel höher, und sie mögen in so kühnen Zacken zur Äther- höhe aufgeragt haben, wie die heutigen Schweizer und Tiroler Alpen. 2) Hetland nannten die Normannen diese Inseln, ein Name, der erst im vorigen Jahrhundert dem Namen Shetland gewichen ist — wohl in Beziehung auf Schottland. 3) Fingal war ein schottischer König, der mit den Römern im! 3. Jahrhundert unserer Zeitrechnung Krieg führte. Seine Heldentaten soll sein Sohn Ossian besungen haben. (Vergi. Goethes Werthers Leiden.) Die Sage erzählt, Riesen hätten Fingal zu Ehren die domartige Höhle erbaut.
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