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1. Heimatkunde von München und Umgebung in Wort und Bild - S. 32

1912 - München : Kellerer
— 32 — Schwanz. Das fammetartige Fell ist grauschwarz mit gelb- lichem Anflug und wird unten etwas Heller. Diese dunkle Farbe ist ein Schutz für die Maus. Sie macht sie zur Nachtzeit, wo sie hauptsächlich ihre Nahrungssuche hält, selbst auf kleine Entfernung unsichtbar. Ihre Verfolger sind besonders auf die Dienste eines sehr scharfen Gehörs angewiesen, um ihr leises Rascheln zu vernehmen. Der Kopf ist schlank. An der spitzen, behaarten Schnauze sind Bartborsten. Für den kleinen Kopf sind die tieffchwarzen, runden, glänzenden Augen groß zu nennen Wenn der Koch das Mäuslein in die Felder oder in die Wälder jagte, träfe es zahlreiche Verwandte. Da ist die 20 cm lange, auf dem Rücken fast rostbraune, unten weißliche Waldmaus, die in hohlen Bäumen und morschen Stümpfen lebt und auch im Gebirge bis zu einer Höhe von 2000 m vor- kommt. Sie nährt sich von Sämereien, Bucheckern, Nüssen und Obst, stellt aber auch kleineren Tieren, selbst Vögeln nach. Be- sonderen Schaden richtet sie durch das Benagen junger Bäume an. Für den Winter sammelt sie in ihrer Behausung einen kleinen Vorrat, doch hält sie keinen eigentlichen Winterschlaf. Wiesel und Raubvögel sind ihre Feinde. Aus den Getreide- feltern ist ihre Base, die Ackermaus, die eine Länge von 18 ein hat, oben rostbraun mit schwarzen Rückenstreifen, unten weißlich ist. Sie frißt Getreide, Wurzelknollen, verschmäht aber auch Insekten und Würmer nicht. Auch sie spart einen Teil des Sommerüberflusses für den Winter auf. Die kleinste Vertreterin des Geschlechtes ist die 6 cm lange Zwergmaus, die gerne in Scheunen, aber auch auf freiem Felde überwintert, teils schlafend, aber ohne zu erstarren. Auf Riedgrasblättern zwischen Schilf und Rohr oder frei in die Zweige eines Busches baut sie ihr zierliches, kugelrundes, faustgroßes Nest mit seitlichen Offnungen. Sie verzehrt Getreidekörner, Samen aller Art und Kerbtiere. Sie klettert gewandt an den Ästen und selbst an den schwächsten Grashalmen empor. Die größten den Mäusen ähnlichen Tiere sind die über 30 cm langen Ratten mit ihren plumpen Füßen. Da macht der Koch ein Gesicht und spricht: „Mäuslein, Mäuslein, bleib in deinem Häuslein? Nimm dich in acht heut Nacht, mach auch kein Geräusch und stiehl nicht mehr das Fleisch, sonst wirst du gefangen und aufgehangen." Der Koch bedeckt nun alle Schüsseln, stellt auf die Falle hinten im Eck und tut hinein den Speck, sperrt die Küche zu und legt sich zur Ruh. Wohl begreiflich, daß man den lästigen Näscherinnen nach- stellt auf alle Weise. Da werden Fallen aufgestellt und innen
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