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1912 -
München
: Kellerer
- Autor: Weber, Adolf, Weber, Amalie
- Auflagennummer (WdK): 9
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Regionen (OPAC): München
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
Halbkreis gebauter Säulengang mit vielen Familiengräbern
und den Leichensälen. In diesen sind die Leichen bis zu ihrer
Beerdigung unter blühenden Pflanzen und grünen Gewächsen
aufgebahrt. Eine offene, mit Kuppeln überwölbte Vorhalle führt
in die neue Abteilung, die vor ungefähr 50 Jahren vollendet
wurde. In der Mitte erhebt sich ein riesiges Kruzifix, das
schönste Werk dieser Art.
Durch die wachsende Bevölkerung in der immer größer
werdenden Stadt erhöhte sich selbstverständlich die Sterblichkeit-
zisser und so wurden neue Friedhöfe in verschiedenen Stadtteilen
nötig, die dem alten südlichen weder an Größe noch an Schön-
heit nachstehen. Auf der Höhe von An-Giesing dehnt sich der
Ostliche Friedhof aus; im Bereich der Ludwigstraße finden wir
den Nördlichen Friedhof. Ein weiterer Gottesacker, der Westfried-
Hof, wurde bei dem Vororte Moosach augelegt. Wohl der schönste,
so recht ein Ort der Ruhe und des Friedens dürfte der Wald-
friedhof bei Holzapfelkrent sein.
Angehörige der israelitischen Konfession ruhen in eigenen
Friedhöfen Den alten israelitischen Gottesacker findest du in
der Thalkirchnerstraße unter der Sendlinger Höhe. Der neue
Friedhof an der Ungererstraße in Schwabing wurde erst vor
einigen Jahren eröffnet. Auf dem Östlichen Friedhof wurde
ein Krematorium, d. i. ein Verbrennungsofen für Feuerbe-
stattungen, erbaut, wie es solche in vielen Staaten Deutschlands
und des Auslandes gibt. Hier ist er noch nicht in Betrieb
gesetzt worden.
Besonders am Allerheiligentage ist jeder Gottesacker im
Schmuck seiner Blumen und Lichter so recht zu einer schönen
Gedenkstätte für die Toten umgewandelt und zahlreiche Besucher
füllen die Gänge und Halleu, um bei den Abgeschiedenen zu
beten oder ferner Toter zu gedenken.
44. König Ludwig I.
darf mit Recht der zweite Gründer Münchens genannt werden,
denn ihm verdankt München seine schönsten Bauten. Von seiner
Regierungszeit an beginnt Münchens Ruf als Kunststadt. Fast
jede große Straße Münchens trägt in einem Gebäude oder
Denkmal ein Erinnerungszeichen an den kunstsinnigen Fürsten.
Viele der bedeutendsten Künstler erhielten durch ihn in München
eine Heimat und einen Wirkungskreis. Aber auch außerhalb
seiner Residenzstadt betätigte sich sein Schönheitssinn. Zwei