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1912 -
München
: Kellerer
- Autor: Weber, Adolf, Weber, Amalie
- Auflagennummer (WdK): 9
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Regionen (OPAC): München
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
Vom Maximiliansplatz kommen wir an den bisherigen
Botanischen Garten. Er wird als solcher bald verschwunden
sein, da in der Nähe Nymphenbnrgs ein neuer, groß angelegter
Botanischer Garten im Entstehen begriffen ist. In den Räumen
des Glaspalastes, der von dem alten Botanischen Garten um-
geben ist, fand in früherer Zeit alljährlich eine Blumenaus-
stelluug statt. Dieser eigentümliche Palast besteht nur aus Glas
und Eisen und wurde aus Anlaß der ersten deutschen Gewerbe-
ausstelluug im Jahre 1854 erbaut. Jetzt wird der Palast nur
mehr für die jedes Jahr stattfindende Kunstausstellung, die sich
eines Weltrufes erfreut und mit Gemälden und Bildhauer-
arbeiten aus allen Ländern beschickt wird, benützt. In der vor-
beiführenden Luisenstraße findet ihr das Gebäude der inneren
Bonifazschnle und in einer Nachbarstraße eine der herrlichsten
Kirchen Münchens, die Bonifazkirche oder Basilika, ebenfalls
von König Ludwig I. erbaut. Eine Säulenhalle bildet den Ein-
gang zu den Toren. Am Haupttor stehen die Standbilder der
Apostel Paulus und Petrus. Prachtvoll ist das Innere mit
seinen 66 Sandsteinsäulen und seinen herrlichen Wandbildern.
Unter einer Seitenkapelle ist die Gruft Königs Ludwig I. und
seiner Gemahlin Therese. Hinter der Kirche ist das Benediktiner--
stist St. Bonifaz, ebenfalls von König Ludwig I. erbaut und
mit reichen Geldmitteln ausgestattet.
47. Die Schönfeld- und St. Anna-Vorstadt.
Die Vorstädte rechts der Isar.
Schöufeld- und Annavorstadt breiten sich im Osten der
Max-Vorstadt aus. Von der Residenz und dem Hofgarten aus
ziehen sich an der rechten Seite der Ludwigstraße noch mehrere
schöne Gebäude hin. Die Kgl. Hof- und Staatsbibliothek ent-
hält iu einer Menge von Sälen über l1/^ Millionen Bücher.
Die Lndwigskirche wurde auch unter König Ludwig I. erbaut.
Sie zeigt die Kreuzesform; ein offener Säulengang führt in
den J>ie Kirche umgebenden Garten. Den herrlichsten Schmuck
im Innern bilden die Wandmalereien, besonders das Pracht-
volle Hauptbild, das jüngste Gericht vorstellend. Mehrere
Seitenstraßen, die Galeriestraße, die nach einem tapferen baye-
rifchen General benannte Von der Tannstraße und die Schön-
feldstraße führen in den Englischen Garten. Von der Schönfeld-
straße aus kommt man in die Königinstraße und Kaulbachstraße,
letztere an einen berühmten Maler erinnernd.