Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Heimatkunde von München und Umgebung in Wort und Bild - S. 169

1912 - München : Kellerer
— 169 — fließt, dient zur Wäsche, zum Gemüseputzen, Geschirrschwenken u. dergl. Auch die Gießkannen füllen wir am Brunnen, wenn wir das Wurzgärtleiu am Hause gießen, damit Sonnenblumen, Rosen, Pfiugstblumeu, Mohn und wie die ländlichen Blumen zu Festtagssträußchen heißen, die den Rand der Beete zieren, ordentlich blühen und Salat, Bohnen, Schnittlauch und ähn- liches gedeihen. Am wichtigsten für uns ist allerdings die Hecke aus Stachel- und Johannisbeeren. Doch nicht nur zum Pflanzengießen tragen wir Wasser in unserer Gießkanne. Im Grasgarten hinter dem Hause liegen die Wäsche und die Lein- wand zum Bleichen ausgebreitet und harren des Besprengens. Wenn im Sommer die Kirschen rot sind, im Herbste Zwetschgen und Äpfel locken, dann sind wir Kinder am liebsten im Baum- garten, erklettern die Obstbäume mit und ohne Leiter und holen uusern saftigen Schmaus. Ein Gebäude hätte ich beinahe der- gessen, nun mahnt mich Sultan mit einem Stoß seiner feuchten Schnauze. Sein Hundehaus steht im Hofe, in dem er besonders nachts Haus und Hof behütet. Jetzt trabt er zutraulich neben mir, wir stehen an der offenen Scheunentüre, deren Breite den schwerbeladenen Wagen noch einfahren läßt. Auf dem hölzernen Boden stehen die Leiterwagen und die Dreschmaschine. Auf hohen Leitern ersteigt man Heu- und Getreideboden. Das Glöcklein vom Turm des Daches ertönt, daß es über die Felder klingt und die fleißigen Arbeiter zur ersehnten Mittagrast ruft. d) Die Bewohner und ihre Lebensweise. Die Bewohner des Dorfes betreiben meistens Landwirtschaft, d. h. sie bebauen die Äcker. Die Wiesen liefern das Gras für das Vieh. Die Bewohner sind also Landwirte oder Bauern. Am meisten verdienen die Bauern durch den Verkauf von Milch, die sie morgens und abends in die Stadt fahren. Ein Schneider, ein Schuhmacher, ein Wagner, ein Schmied, ein Krämer sind meistens auch zu erfragen. Neben ihrem Hand- werk treiben sie auch Landwirtschaft und zu den Zeiten, wo Feld und Wiese alle Hände beschäftigen, müssen die Kunden oft lange warten, bis ein Regentag die nötige Arbeitszeit gibt. Im Sommer müssen die Bauern früh aufstehen. Noch ist die Sonne nicht aufgegangen, muß der Stall gereinigt, das Vieh gefüttert und getränkt werden. Auf dem Felde wird gemäht, das > Getreide geschnitten, bevor es hell geworden ist. Zu einer Zeit, in der die meisten Städter erst ans den Betten
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer