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1913 -
Minden i.W.
: Hufeland
- Autor: Bohnenkamp, Heinrich
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Regionen (OPAC): Westfalen
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
— 21 —
Am Südabhange des Gebirges liegt das Kirchdorf Brack-
wede. Hier nahm einst Friedrich der Große Nachtquartier,
als er seine Länder bereiste. Neben dem Bahnhofe, der etwa
eine Viertelstunde abseits liegt, sind viele Fabriken entstanden.
Brackwede hat auch Kalkbrennereien.
Weiter im Nordwesten sinden wir die Kreisstadt Halle an
der Südseite des Berges. Der Ort ist sehr alt. Sein Name
bedeutet Salz. Jetzt wird dort freilich kein Salz mehr ge-
Wonnen, aber vor 200 Jahren gab es daselbst noch ein bedeu-
teudes Salzwerk. Die jetzigen Einwohner leben von Ackerbau
und Industrie. Es gibt dort Fabriken für Fleischwaren, eine
Tabakfabrik und eine Lohgerberei, auch Bindfadenfabriken.
In und um Halle fand im Siebenjährigen Kriege (am 5. Juli 1759)
ein starkes Gefecht statt. Herzog Ferdinand von Braunschweig hatte die
Stadt besetzen lassen. Die Franzosen aber griffen so ungestüm an, daß
die Truppen des Herzogs weichen mußten. Als Ferdinand das hörte,
ließ er drei Bataillone vorrücken, welche die Feinde verjagten. — In dem
nicht weit von Halle entfernten Dorfe Stockkämpen liegt neben der
kleinen katholischen Kirche der Dichter Graf Friedrich Leopold
von Stolberg begraben.
Bei Halle zieht sich eine Schlucht quer durch).dasmebirge,
die uns nach Werther führt, einer kleinen Stadt am Nord-
abhange des Gebirges. Der Sage nach haben hier die Römer
ein altes Lager ,,vetera castra" gehabt. Auch Karl der Große
foll hier während der Sachsenkriege eine Zeitlang ein Lager
ansgeschagen haben. Die Bevölkerung treibt Ackerbau und Vieh-
zucht und außerdem Haudel mit Fettwaren. — Im Norden
des Kreises Halle liegt zwischen zwei Bergzügen des Teuto-
burger Waldes die kleine Stadt Borgholzhausen in herrlichen
Wäldern. Im Mittelalter war hier ein Femgericht. Auf dem
fruchtbaren Boden im Tale und an den Abhängen gedeiht
der Ackerbau vorzüglich. Die Honigkuchenbäckerei in Borg-
holzhausen ist weit und breit bekannt.
3. Das Hügelland zwischen dem Teutoburger Walde und
dem Wesergebirge wird durch die Ausläufer beider Gebirge
gebildet. Diefe erheben sich bei den beiden Städten Herford und
Vlotho zu beträchtlicher Höhe und führen hier den Namen
Herforder Berge, dort V l o t h o e r Berge. In
ihren vielfachen Hebungen und Senkungen zeigt die Landschaft
große Fruchtbarkeit und Schönheit. Felder, Wiesen und
Wälder wechseln miteinander ab.
Durch den Nordosten dieses Hügellandes fließt in einem
scharfen Bogen die Weser, die hier einen ihrer größten Neben-