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1. Kleine Heimatkunde der Provinz Westfalen - S. 47

1913 - Minden i.W. : Hufeland
— 47 — Baum gewährt ihm Schatten; kein frischer Quell löscht seinen Durst. Sturm und Regen peitschen den schutzlosen Wanders- mann, der am trüben Herbstabend die schmalen Heidepfade verfolgt. Unentschlossen steht er oft still in der unbekannten Gegend, weil er nicht weiß, welcher der zahlreichen Pfade ihn zu seinem Ziele führt." Selten trifft man einen ärmlich gekleideten Hirten, dessen kleine Schafe auf der mageren Weide nur dürftig Nahrung finden. Aber eine Unzahl von Krähen und Kiebitzen hält sich da auf. Schmetterlinge flattern umher, und summende Bienen holen ihre Nahrung aus den honigreichen Blüten des Heidekrautes. Unter den Mooren hat man zu scheiden zwischen dem „weißen Veen", das den helleren, und dem „schwarzen Veen", das den dunkleren Tors liefert. Die Bewässerung des nordwestlichen Heide- und Moorgebietes wird durch eine Reihe kleinerer Flüsse bewirkt, die vom Münsterschen Landrücken kommen. Am weitesten nach Süden finden wir die V s s e l und ihren Nebenfluß, die Bocholteraa, dann die Berkel. Ussel und Berkel führen ihr Wasser einem Arme des Rheines zu, der auch Nssel heißt. Im Norden finden wir die Bechte mit ihren Nebenflüssen: Dinkel links und Steinfurter Aa rechts. Da die Flüsse von niederen Höhen kommen, so haben sie einen trägen Lauf. Im Frühjahr und Sommer über- schwemmen sie häufig das niedere Uferland. Das gilt aber nicht allein von diesen, sondern von allen Flüssen des Münster- landes. Die Bewohner der Heide müssen sich kümmerlich nähren. Der Boden liefert nur dürftige Erträge; doch gibt es in den Städten besseren Verdienst in den Fabriken. Namentlich wird da die Weberei und Spinnerei betrieben. Ortskunde. Südlich der Bocholter Aa liegt Borken mit Webereien für Leinen, Halbleinen und Baumwolleuwaren. Die Stadt verdankt wahrscheinlich dem Herzog Wittekind ihren Ursprung. Von der alten Stadtmauer sind nur noch drei Türme übrig geblieben. Im Dreißigjährigen Kriege wurde Borken hart mitgenommen und mußte hohe Kriegs- kosten zahlen. — Weiter nach Westen finden wir Bocholt am rechten Ufer der nach der Stadt benannten Aa. Sie ist die drittgrößte Stadt des Regierungsbezirkes und hat Spinne- reien und Webereien, eine Eisengießerei und Maschinenfabrik. Mit holländischem Vieh wird starker Handel getrieben; die
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