Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Kleine Heimatkunde der Provinz Westfalen - S. 58

1913 - Minden i.W. : Hufeland
— 58 — Wittekind selber verteidigte sich in der Burg gegen den mächtigen Kaiser Karl, der sie aber schließlich eroberte. Er ließ in ihr eine Kirche erbauen. Nachmals zerfiel die Burg. Doch es entstand zwischen ihren Ringmauern eine neue Feste, die deu Rittern von der Syburg gehörte. Da diese Raubritter waren, so belagerte und zerstörte man ihre Burg, und dann ist sie nicht wieder aufgebaut worden. Jetzt findet man oben noch Stücke der alten Ringmauern, die Überreste eines Wartturmes und zwei weite Gemächer mit zerbröckelten Wänden. Daneben erhebt sich ein neuer runder Wartturm, der im Jahre 1857 zum Andenken an den Oberpräsidenten von Vincke erbaut wurde. Neuerdings hat man oben auch ein Denkmal für Kaiser Wilhelm I. errichtet. Alles ist umgeben von schönen Anlagen; Tische und Bänke laden den Wanderer zur Ruhe ein. Herrlich ist die Aussicht auf die Täler der Ruhr und der Lenne, die umliegenden Höhen und Berge. Nur nach Norden hin ist der Blick durch die Höhen des Ardey beschränkt. Am Nordabhange der Hohensybnrg liegt eine einfache alte Kirche, die aus dem 12. Jahrhundert stammen soll, und in ihrer Nähe an der Straße ein mit Steinen eingefaßter Brunnen, welcher der „Petersbrunnen" heißt. Er soll aus der Zeit Karls des Großen stammen und man sagt, daß an dieser Quelle die neubekehrten Sachsen getauft wordeu seien. Da der Haarstrang und das Ardey so dicht an der Ruhr liegen, so können sich F l ü s s e , die zu ihr herabflössen, nicht bilden. Mehrere kleine Nebenflüsse aber fließen von der Höhe der den Hellweg im Norden begrenzenden Lippe zu. Zudem hat die E m s ch e r hier ihre Quelle. Die Bewohner des Gebietes zwischeu Ruhr und Lippe sind zum größten Teil echte Westfalen; doch hat der reiche Erwerb, namentlich in der Kohlengegend des Westens, auch zahlreiche Fremde herbeigelockt, vor allem Polen und Masuren aus dem Osten unseres Vaterlandes. Evangelische und Katholiken ver- teilen sich fast zu gleichen Teilen: der Osten, der Kreis Lippstadt, ist vorwiegend katholisch. Ackerbau und Viehzucht ist die Hauptbeschäftigung der Leute im Hellweg und aus der Haar. Das westliche Gebiet hat viele Kohlenzechen, Eisenwerke und Fabriken. In dem ganzen Ruhr kohlengebiet, das nördlich bis zur Lippe und westlich in die Rheinprovinz hinein reicht, sind über 300 000 Bergleute beschäftigt, die jährlich etwa 83 Millionen Tonnen (1 Tonne — 20 Zentner) Kohlen aus der Erde fördern. Diese haben einen Wert von über 800 Millionen Mark. Der vierte Teil der Menschen sind hier Bergleute. In zahlreichen Eisenhütten wird aus den Eisen- erzen des Siegerlandes und anderer Länder das Roheisen ge- Wonnen, im ganzen etwa 5 Millionen Tonnen. Der größte Teil dieses Roheisens wird in zahlreichen Eisenwerken weiter verarbeitet.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer