Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Kleine Heimatkunde der Provinz Westfalen - S. 71

1913 - Minden i.W. : Hufeland
— 71 — sie die Möhne auf, die den Briloner Höhen entströmt und den Arnsberger Wald im Norden begrenzt. Bald erreicht die Ruhr ihren nördlichsten Punkt, trennt nun den Haarstrang und das Ardey vom Sauerlande und führt ihr Wasser in westlicher Richtung dem Rheine zu. Links empfängt sie die kleine H ö n n e und die bedeutende Lenne, die vom Kahlen Astenberge zunächst nach Westen, dann nach Nordwesten fließt, ebenso die V o l m e, die vom Ebbegebirge her in fast nördlichem Laufe herzueilt. Kräftig und kühn sind die Bewohner des Sauerlandes, ausgerüstet mit einem unverwüstlichen Frohsinn, wie es Kindern der Berge zukommt. Ihre Tätigkeit beschränkt sich nicht auf den Acker und Weidekamp; gar mannigfaltig sind die Gewerbe. Bergbau, Hütten- und Waldarbeit ernährt viele, selbst das Sammeln der Waldbeeren muß Gewinn bringen. Dazu blüht in manchen Gegenden, zumal im Nord- Westen, die Industrie. Wer daheim sein Brot nicht verdienen kann, zieht als Handelsmann hinaus und sieht, „daß die Welt kein Strumpf ist." So bekommt der Sauerländer einen weiten Blick und versteht es, sich in alle Verhältnisse zu schicken. Fast überall, wo er sich ansiedelt, macht er sein Glück. Er unterscheidet sich in seinen Eigenschaften sehr von den Be- wohnern der nördlichen Ebenen. Das Zusammenleben in Städten und geschlossenen Dörfern, wie wir es im ganzen Sauerlande finden, hat Geselligkeit, Vertraulichkeit, Dienst- fertigkeit und ein freundliches Entgegenkommen zur Folge. Wer als Fremder das Land bereist, fühlt das gleich und wird schnell heimisch in den Bergen. Ortskunde. Das Land westlich der Lenne bis fast zur Bigge im Süden und das nordwestliche Dreieck zwischen Ruhr und Lenne gehören zur alten Grafschaft Mark. Ganz im Nordwesten liegt am linken Ufer der Ruhr die Stadt Hattingen, von einem Kranze bewaldeter Berge schön umgeben. Sie hat Fabriken für Eifen- und Gußstahlwaren, für Tuch-, Woll- und Seidensachen. An der Volme liegt Hagen mit 89 000 Ein- wohnern, eine bedeutende Fabrikstadt, die sich aus kleinen Anfängen emporgeschwungen hat. Eisen- und Stahlwerke, Webereien und Färbereien sind hier vertreten. In der Nähe sind gute Kalksteinbrüche. Die Umgebung der Stadt ist durch die vielen Fabriken mit den Schornsteinen und dem Rauch wenig angenehm geworden; sonst ist die Gegend von Hagen mit ihren Bergen gar schön. Der Name ist wohl von Hag oder Hecke ab-
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer