1913 -
Minden i.W.
: Hufeland
- Autor: Bohnenkamp, Heinrich
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Regionen (OPAC): Westfalen
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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zuleiten. Auf der sogen. „Klippe" bei Hagen soll das Stamm-
haus einer Familie von Hagen gewesen sein, von der der Name
auf den Ort überging.
Von Hagen aus zieht sich die Enneper Straße im Tal der
kleinen Ennepe entlang bis zu deren Biegung. Sie ist 1 km
breit und 11 km lang, bekannt durch ihre überaus rührige
Industrie. Zahlreiche Eisenhämmer befinden sich dort und
viele Werkstätten für Eisenwaren. Der größte Ort ist Haspe.
Die Stadt Schwelm treibt Bergbau und hat bedeutende
Eisenindustrie. Außerdem werden Klaviere, Damast, Leinen
und Band fabriziert. In der Nähe ist ein Schwefelbad.
Lüdenscheid auf der gleichnamigen Hochebene mit einem
evang. Lehrerseminar hat Eisen-, Stahl-, Messing- und Zinn-
Warenfabriken, in denen Löffel, Dosen, Kaffee- und Tee-
geschirre, Knöpfe und Schnallen angefertigt werden. Weiter
östlich liegt Plettenberg (platt am Berge) an einem Neben-
slnsse der Lenne.
In seiner Nähe ragen die Ruinen der B n r g S ch w a r z e n b e r g
empor, die später in den Besitz der Herren von Plettenberg kam. Die
Burg gewährt eine herrliche Aussicht, die herrlichste aber der Engel-
bertsstuhl. Das ist ein von der Natur an steiler Felswand ange-
brachter Sitz, auf dem Gras Engelbert Iii. von der Mark (1333 bis 1391)
gern saß und Ausschau hielt in sein Land. Von Engelbert, der ein be-
rühmter Held seiner Zeit war, stammt auch die alte Kirche in Plettenberg,
die er mit neun Türmen ausstattete, von denen nur noch drei vorhanden
sind.
An der Lenne liegt Altena mit bedeutender Industrie in
Eisen, Gold, Silber, Neusilber, Kupfer, Messing und Nickel,
Fabriken für Drahtstifte und Fingerhüte.
Der Schloßberg trägt die von Efeu umrankten Trümmer einer
alten Burg, der Stammburg der Grafen von Alte na
und der Mark. Zwei Brüder aus edlem Römerstamme sollen die
Feste gebaut haben. Dem Grafen von Arnsberg lag sie „all te nahe";
er belagerte sie vergeblich, und ihm zum Spott nannte man sie nun
„Altena". Dort ist ein kräftiges Fürstengeschlecht aufgewachsen, das sich
„von Altena" nannte, später aber „von der Mark" (siehe unter Hamm).
Um den Burgberg entstand allmählich eine Stadt; die Häuser ziehen sich
dicht um den schroffen Fuß des Berges.
Folgen wir von Alten« aus dem Laufe der Lenne abwärts,
so kommen wir an der Dechenhöhle und an Letmathe vorbei
nach Hohenlimburg, das lieblich im Flußtale liegt. Die Gegend
von hier bis zur Lennemündung heißt „das Paradies West-
falens". Hohenlimburg hat Stahl- und Pnddelwerke, Draht-
ziehereien, Tuchwebereien und eine bedeutende Blaudruckfabrik.