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1. Kleine Heimatkunde der Provinz Westfalen - S. 13

1906 - Minden i.W. : Volkening
— 13 — Ii. Die vier Lanülchattsgebiete. a. Die nördliche riesebene. Die Tiefebene, welche sich im Norden des Regierungsbezirks Minden ausbreitet, ist ein kleiner _ Teil der großen Nord- deutschen Tiefebene. Sie liegt wenig höher als das Meer. Der westfälische Teil weist zu beiden Seiten der Weser, die den Osten desselben durchfließt, fruchtbare Äcker und Wiesen aus. Auch in der Nähe des Gebirges ist fruchtbarer Boden. Das übrige Gebiet dagegen hat Sumpf-, Moor- und Sandland. Das größte Moor breitet sich nicht weit vom Weser- gebirge auf der Grenze der Kreise Minden und Lübbecke aus. Hier findet sich eine schwarze Erdmasse, die weder Baum noch Strauch trägt. Aus ihr tritt überall ein braunes Wasser her- vor, das gar übel schmeckt. Es wachsen dort Gräser, Binsen und Moose. Aus den abgestorbenen Pflanzen bildet sich im Laufe der Jahre die sogenannte Torfmesse. Diese wird in Form länglicher' Vierecke ausgestochen, und dann schichtet man die Stücke zum Trocknen in lose Hausen. So gewinnt man den Brenntors. In der Nähe der Weser gräbt man einen guten Tonboden, aus dem man Ziegelsteine bereitet. Die Weser empfängt in dem Tieslande von links her kleine Nebenflüsse, die B a st a n , welche aus dem großen Tors- moore kommt, und weiter nördlich die Ö s p e r. Westlich von diesen fließt im Kreise Lübbecke die große Aue nach Norden. Sie entspringt am Nordabhauge des Wesergebirges, zieht sich durch Moore und flaches Land hin, nimmt kurz vor der Grenze die kleine Aue auf und eilt dann weiter durch die Provinz Hannover der Weser zu. Die Bewohner des nördlichen Tieflandes treiben Haupt- sächlich Ackerbau und daneben Viehzucht, namentlich Schweine- und Rinderzucht. Im Moore graben sie Tors, und in der Nähe der Weser brennt man Ziegel, die auf Schiffen weithin versandt werden. Viele beschäftigen sich auch mit Zigarrenarbeit. Die Leute sind durchweg evangelisch. O r t s k u n d e. Der bedeutendste Ort hier ist die Stadt Menden, an der Weser gelegen und zwar da, wo die Bastau mündet. Auf dem linken Ufer liegt die Altstadt, auf dem rechten Ufer die kleinere Neustadt mit dem Bahnhofe. Minden hat mit dem Militär 25 400 Einwohner. Die Stadt war früher eine Festung; nach dem letzten großen Kriege aber ist sie geschleift worden. Übrig geblieben sind nur die Glans, die mit ihren
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