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1. Kleine Heimatkunde der Provinz Westfalen - S. 72

1906 - Minden i.W. : Volkening
— 72 — Kräftig und kühn sind die Bewohner ^des Sauerlandes, aus' gerüstet mit einem unverwüstlichen Frohsinn, wie es Kindern der Berge zukommt. Ihre Tätigkeit beschränkt sich nicht auf den Acker und Weidekamp; gar mannigfaltig sind die Gewerbe. Bergbau, Hütten- und Waldarbeit ernährt viele, selbst das Sammeln der Waldbeeren muß Gewinn bringen. Dazu blüht in manchen Gegenden, zumal im Nordwesten, die Industrie. Wer daheim sein Brot nicht verdienen kann, zieht als Handels- mann hinaus und sieht, „daß die Welt kein Strumpf ist." So bekommt der Sauerländer einen weiten Blick uird versteht es, sich in alle Verhältnisse zu schicken. Fast überall, wo er sich ansiedelt, macht er sein Glück. Er unterscheidet sich in seinen Eigenschaften sehr von den Bewohnern der nördlichen Ebenen. Das Zusammenleben in Städten und geschlossenen Dörfern, wie wir es im ganzen Sauerlande finden, hat Geselligkeit, Ver- traulichkeit, Dienstfertigkeit und ein freundliches Entgegenkam- men zur Folge. Wer als Fremder das Land bereist, fühlt das gleich und wird schnell heimisch in den Bergen. Orts k und e. Das Laud westlich der Lenne bis fast zur Bigge im Süden und das nordwestliche Dreieck zwischen Ruhr und Lenne gehören zur alten Grafschaft Mark. Ganz im Nord- Westen liegt am linken Ufer der Ruhr die Stadt Hattingen, von einem Kranze bewaldeter Berge schön umgeben. Sie hat Fa- briken für Eifen- und Gußstahlwaren, für Tuch-, Woll- und Seidensachen. An der Volme liegt Hagen mit 78 000 Ein- wohnern, eine bedeutende Fabrikstadt, die sich aus kleinen An- sängen emporgeschwungen hat. Eisen- und Stahlwerke, Webe- reien und Färbereien sind hier vertreten. In der Nähe sind gute Kalksteinbrüche. Die Umgebung der Stadt ist durch die vielen Fabriken mit den Schornsteinen und dem Rauch wenig angenehm geworden; sonst ist die Gegend von Hagen mit ihren Bergen gar schön. Der Name ist wohl von Hag oder Hecke ab- zuleiten. Aus der sogen. „Klippe" bei Hagen soll das Stamm- haus einer Familie von Hagen gewesen sein, von der der Name auf den Ort überging. Von Hagen aus zieht sich die Enseper Straße im Tal der kleinen Ennepe entlang bis zu deren Biegung. Sie ist 1 km breit und 11 km lang, bekannt durch ihre überaus rührige In- duftrie. Zahlreiche Eisenhämmer befinden sich dort und viele Werkstätten für Eisenwaren. An diesr Straße liegt in der Nähe von Vörde die Klütert, eine Höhle mit über 60 Gängen, aber nur einem Eingang.
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