1909 -
Leipzig [u.a.]
: B. G. Teubner (Theodor Hofmann)
- Autor: Dietz, Rudolf
- Auflagennummer (WdK): 7
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Regionen (OPAC): Wiesbaden
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Tausenden besucht. — Außer deu drei genannten Berggipfeln zählen zu den
hervorragendsten Punkten der Höhe der Glaskopf (700 m), der Rossert
(520 m), der Staufen (450 m), der Kellerskopf (475 in), die Hohe Kanzel
(600 m), der Trompeter (450 m), die Platte (500 in), die Eiserne Hand
(430 m), der Schläferskopf (455 m) und die Hohe Wurzel (620 m).
Im Rheinganer Gebirge sind die bedeutendsten Erhebungen der Grape
Stein (530 m), die Hallgarter Zange (580 m), die Kalte Herberge
(620 m), der Rabenkopf (520 in) und der Niederwald (340 in).
Nach N. zu fällt der T. sanft und allmählich ab, bis er in den steilen Ab-
hängen des linken Lahnusers sein Ende erreicht. Die bemerkenswertesten
Berge in den nördlichen Ausläufern sind der Zugmantel (470 in), der
Mensfelder Kopf (300 in), der Nauheimer Kopf (300 m) und der Dachs-
kopf (460 m). — Zahlreiche Täler durchbrechen den T.; die nach N. gehenden
sind meist lang und weit, die nach S. gehenden vorwiegend kurz und eng. —
Ein großer Teil des T. ist mit den schönsten Laub- und Nadelholzwaldungen
bedeckt; an den Abhängen und in den Tälern findet man fruchtbares Acker-
land und grasreiche Wiesengründe. — Der Hauptbestandteil des Gebirges
ist Tonschiefer; nur hier und da kommt Kalk, ganz vereinzelt auch Basalt vor.
B. Der Westerwald.
Der W. liegt zwischen Sieg, Dill, Lahn und Rhein. Er hat nicht, wie der
Taunus, einen ausgeprägten Hauptrücken, sondern bildet ein allmählich auf-
steigendes Bergland, über das sich einzelne Hauptkuppen bedeutend erheben.
Nach allen Seiten sendet der W. zahlreiche Ausläufer, die an der Lahn, dem
Rhein und der Sieg steil abfallen. An der Nordgrenze des Reg.-Bez. liegen
die beiden höchsten Berge des W., die Fuchskante (660 in) und der Salz-
burger Kopf (650 m). Andere hervorragende Punkte sind der Knoten
(560 m) und die Montabaurer Höhe (550 m). Die Täler des W. sind teils
freundlich und weit geöffnet, wie das Dill-und Elbtal, teils eng und schlachten-
artig, wie das Gelbach - und Nistertal.— Auch der Westerwald trägt schöne
Hochwälder, die nur auf dem höchstgelegenen Teile, dem „Hohen Westerwald"
fehlen. Die Dörfer des Hohen Westerwedes hat man durch die Anlage von
„Schutzhecken" (dicht nebeneinander gepflanzte Fichtenreihen) zu schützen ge-
sucht. — Das Innere des W. besteht wie das des Taunus aus Schiefer. Riesige
Basaltmassen haben aber denselben durchbrochen und sich darüber gelagert.
C. Das Hinterländer Bergland.
" Das H. B. besteht aus drei Gebirgszügen. Der erste liegt nördlich von der
Eder, der zweite zwischen Eder und Lahn, und der dritte wird im N., O. und
S. von der Lahn, im W. von der Dill begrenzt. Der erste Gebirgszug gehört
zum Plateau von Winterberg, während die beiden anderen Ausläufer des
Rothaargebirges sind. Zu den bedeutendsten Erhebungen gehören die Sack-
pfeife (660 m) und der Dünstberg Mnsberg^ (500 m). Deutliche Haupt-
kämme haben die Gebirgszüge des Hinterlandes nicht, sondern sie setzen sich
aus zerstreut liegenden Hügeln und Bergen zusammen. Der Ackerboden ist
meist dünn und steinig und belohnt den Fleiß des Landmanns nicht. Bleibt
der Regen aus, so können die Saaten nicht gedeihen. Dagegen findet man im
H. B. schöne Wälder und üppige Wiesen.