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1. Hülfsbuch zum heimatkundlichen Unterricht - S. 86

1908 - Verden : [Selbstverl.] F. Vogeler und H. Wilkens
— 86 — Man unterscheidet demnach Fluß- und Seemarschen. Nur das Land Wursten ist als reine Seemarsch zu betrachten. Das Marschland hat man seit altersher in mehrere Landschaften gegliedert. An der Elbe liegen das Alte Land, das Land Kehdingen, die Ostemarsch und das Land Hadeln; an der Weser, deren Ufer schon südlich von Verden den srucht- barsten Marschboden aufweisen, sind besonders das Land Osterstade und das Land Wührden bekannt. Letzteres ge- hört aber größtenteils zum Großherzogtum Oldenburg. An der Mündung der Geeste liegt das Viel and und an der Nordsee im Kreise Lehe das Land Wursten. Einige dieser Marschländer haben schweren, andere leichten Boden. Zu den Marschen mit schwerem Boden zählen Kehdingen, die Oste- marsch, der nördliche Teil oon Osterstade und das Land Wursten, zu den Marschen mit leichterem Boden das Alte Land, das Land Hadeln und der südliche Teil von Osterstade. Die Ver- dener Allermarsch ist eine leichte und die Verdener Weser- marsch eine schwere Flußmarsch, bei deren Bildung die See nicht beteiligt war. In den schweren Marschen wird vorwie- gend Viehzucht, in den leichten besonders Ackerbau getrieben. Die Geest steht der Marsch in bezug aus Fruchtbarkeit weit nach. Zur Ent- und Bewässerung der Marsch dienen zahl- reiche Flüsse, die meist ihr Wasser von der Geest erhalten. Eilen die Flüßchen auf der Geest schnellen Laufes dahin, so haben sie nach ihrer Vereinigung in der Marsch ein be- deutend gemäßigtes Gefälle. Träge wälzen sie ihre Wasser- mengen fort. Zur weiteren Entwässerung, namentlich der Marschen in der Meeresnähe, dienen viele Kanäle, die ihr Wasser den größeren Wasseradern zuführen. Um die Marschen vor der Flut der Ströme zu schützen, legte man hohe Deiche an und hinter diesen wieder manchmal Achterdeiche. Das Alte Land zieht sich an der unteren Elbe hin von Francop bis zur Schwingemündung. Es hat eine geringe Breite von etwa 3 bis 7j/2 km und grenzt im Nordosten an die Elbe, im Südwesten an die Geest. Durch die Este und Lühe (Aue) wird es in 3 Meilen geteilt; die erste Meile reicht von der Schwinge bis zur Lühe, die zweite von der Lühe bis zur Este und die dritte bis zur Ostgrenze. Das Alte Land hat man wohl als das Kirschenland bezeichnet. Und in der Tat? Seine Obstbäume prangen im Frühlinge in reichem Blütenschmuck, und später sind sie beladen mit den herrlichsten Früchten: Kirschen, Äpfeln, Pflaumen und
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