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1911 -
München [u.a.]
: Oldenbourg
- Autor: Bayberger, Emmeran, Geistbeck, Michael, Geistbeck, Alois
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Regionen (OPAC): Passau
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Die vielen Kohlenmeiler im Bayerischen Wald weisen auf eine andere
Ausnutzung des Waldes hin. Endlich birgt der Wald noch einen großen Reichtum an
Beeren und Schwämmen.
Ein verhältnismäßig kleiner Teil des Bayerischen Waldes dient dem Anba n.
R oggen-,Hafer-,Kartoffel-nndwiefenbau liefern dem Waldler
die notwendigsten Erträgnisse sür den Haushalt und der Flachsbau hat nament-
lich im „nnternwal b" (in der Gegend von Wegscheid) eine ziemlich lebhafte
L e i n e n i n d n st r i e ins Leben gerufen. (Modelle von Geräten für die Lein-
Wandbereitung im Schulmuseum!)
Der Quarzreichtum des Bayerischen Waldes hat den Anstoß zu einer be-
deutenden Glasindustrie gegeben und ein Teil der Bewohner ist daher in
den zahlreichen Glashütten beschäftigt. (Glasfabrikation mit Ofenmodell im
Schnlmnseum!)
Der sog. „V o r w al d" verdient nicht mehr die Bezeichnung Wald. Dieser kommt
hier nur mehr vereinzelt vor und das wellige Terrain ist fast vollständig dem Anbau
zugeführt. Der verwitterte Granit gibt hier gute Ackererde (Schulmuseum!) und
die reichen Erträgnisse des Ackerbaues, der Wiesenkultur und der Vieh-
z u ch t ernähren hier eine ziemlich zahlreiche Bevölkerung. Am Fuße und auf den
Höhen der Vorberge grüßen freundliche Dörfer und Märkte und in den Tälern
der stark fließenden Gebirgsbäche beweisen zahlreiche Mühlen und in Passau
selbst die Getreide- und Mehlgroßhandlungen den Verhältnis-
mäßig großen Reichtum an Getreide. Dieser ist sast sprichwörtlich geworden
in dem südlich gelegenen Rottal, wo die Bewohner auch Viehzucht, namentlich
Pferdezucht („Rottaler Schlag"), betreiben und sich daher eines bedeutenden
Wohlstandes erfreuen.
Bekannt ist auch die G ä n s e z u ch t. In Passau allein werden jährlich gegen
10 000 Gänse verschickt.
Die mächtige L ö ß d e ck e , die dem Urgestein aufgelagert ist, hat aber nicht nur
den Anbau gefördert, sondern auch in der nächsten und weiteren Umgebung von Passau
Anlaß zu Ziegeleiindustrie gegeben. (Ziegelbereitung und verschiedene
Arten von Ziegeln im Schulmuseum!)
Eine andere Industrie, die Granitin du st rie, blüht ebenfalls im „Vor-
wald". Die großen Steinbrüche von Büchlberg, Hauzenberg, Für-
st e n st e i n usw. liefern feinkörnigen Granit, der vor allem zu Pflastersteinen
verwendet wird. Mächtige Blöcke wandern in die Großstädte zu den Kunst-
bauten und fein geschnittene, geschliffene und polierte Blätter dienen zur Ver-
kleidung (Schulmuseum!). Eine große Anzahl von Steinarbeitern wird
hier beschäftigt. (Nähere Angaben über die Granitwerke Büchlberg im Schul-
museum!)
Die Kaolin-(Porzellan-) Erde, welche in der Nähe von Passau
(nördlich vom Stadtpark, in der Nähe von Patriching und bei Obernzell) vorkommt,
hat den Anstoß zu einer blühenden Porzellanindustrie gegeben. Ursprüng-
lich hat die hier vorkommende Porzellanerde zur Anfertigung von Porzellangeschirr
ausgereicht. Allmählich aber erweiterte sich der Bedarf und damit der Betrieb und