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1. Heimatkunde von Passau - S. 24

1911 - München [u.a.] : Oldenbourg
24 Heimatkunde von Passau. die Fabrik sah sich genötigt ihr Rohmaterial von auswärts (nieist Thüringen) zu be- ziehen. Heute beschäftigt sich diese Industrie nicht bloß mit Herstellung 0on Ge- schirr sondern schickt auch feine und künstlerisch ausgeführte Nippsachen (Figuren usw.) mit Ausnahme von Australien in alle Welt, namentlich viel nach Frankreich (Paris). Sie beschäftigt ca. 300 Arbeiter. (Schulmuseum!) Von ähnlicher Bedeutung ist die G r a p h i t i u d u st r i e. Der Graphit ist ein Verwitternngsprodnkt und Spuren hievon finden sich schon im Jlzstadtbezirk (Schulmuseum). In reicheren Lagern aber kommt er bei Obernzell und Untergries- bach vor, wo er von mehreren Gesellschaften ausgebeutet wird. Durch ein eigenes Verfahren wird eine Güte des Graphit erreicht, die der des Ceylongraphit gleichkommt. Er wird hauptsächlich zu Schmelztiegel u verwendet, die als geschätztes In- dnstrieerzengnis in alle Welt wandern. (Schulmuseum!) Mit dem großen Holzreichtum des „W aldes" hängt neben der früher schon genannten H a n s i n d n st r i e die H o l z g r o ß i n d n st r i e in Passau und der nächsten Umgebung zusammen. In H e i z i n g , A n e r b a ch , in der „S t r o m- läng e" (linkes Jlznfer zwischen Passau und Hals), in O b e r i l z m ü h l e usw. zeigen mächtige Holzlager auf G r o ß b e t r i e b hin und die vielen Sägewerke verarbeiten nicht weniger als 75 000 edin (Festmeter) Holz jährlich im Durchschnitt. (Awdell eines großen Sägewerkes und nähere Angaben über die Holzbearbeitungs- fabrik von Zerban im Schulmuseum!) Daß der H o l z h a u d e l hier große Bedeu- tnng hat, beweist der Umstand, daß manch auswärtige Papier- bzw. Zellulosefabrik ihre Vertreter (sog. „Waldmeister") hier hat, die ganze Waldkomplexe ankaufen, aber auch wieder aufforsten. Auf der Jlz und in den dazugehörigen Triftbächen wurden nach freundlicher Mitteilung des Forstamtes Paffau-Nord im Jahre 1912 getriftet: 281 846 Blöcher, 44 962 Ster Schleifholz (d. i. Holz, das zu Zellulose ver- arbeitet wird) und 42 449 Ster Scheitholz. Der reiche Getreideboden donananswärts und im Rottal (G e r st e n b a n) hat im Verein mit dem bekannten niederbayerischen „Holledaner Hopfen" Anlaß zur Passauer Bierindustrie gegeben, der bedeutendsten in ganz Nieder- bayern. Sie beschäftigt 287 Arbeiter, braucht für 1 200 000 M. Rohmaterialien und erzeugt jährlich 180 000 Iii Bier (das 16 mal so große Nürnberg 760 000 Iii). Die Passauer Brauindustrie ist sehr alt, die erste Brauer-Orduung geht auf das Jahr 1331 zurück (Schulmuseum!). Mit dem schweren, fruchtbaren Boden stehen auch die vielen Gärtnereien Passaus im Zusammenhang. Der Reichtum an fließenden Gewässern hat schon frühzeitig das F i f ch e r e i - g e w e r b e ins Leben gerufen. Das Fischerrecht Passaus ist das Zweitälteste Bayerns. Die letztvorhandene Urkunde einer hiesigen Fi^chereiinnung ist vom Jahre 1616 datiert und ist im städtischen Museum aufbewahrt. In das Fischereirecht teilen sich 13 Berufsfischer und eine Stiftung „Hl. Geist". Das Fischwasser des ersteren reicht von St. Severin bis Jochenstein links und rechts der Donau, das der letzteren von Gaißa bis an die Ortsspitze (Schulmuseum!). Der glimmerhaltige Gneisboden enthält auch Eisenbestandteile und so erklärt sich das Vorkommen von S t a h l q u e l l e u in der Umgebung von Passau, so vor allem in Kellberg, in Bergsried und im L i n d e n t a l.
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