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1. Geschichte des Altertums - S. 48

1901 - Leipzig : Teubner
48 Griechische Geschichte. Waffen erhoben. Aber sie wurden zuletzt von Antipater wieder unter-worfen. Demosthenes, der von seinen Mitbrgern fr sein vaterln-disches Wirken den goldenen Kranz erhalten hatte, mute fliehen und wurde verfolgt. Als er sah, da er den Hschern nicht entgehen konnte, nahm er auf der Insel Kalauria vor der nordstlichen Peloponnes Gift (322). Im 3. Jahrhundert erlangte Griechenland teilweise seine Freiheit wieder. Die nun selbstndig gewordenen Staaten thaten sich zum totischen und achischen Bunde zusammen. An der Spitze jedes Bundes stand meist ein gewaltthtiger Sldnershrer. Auch bekmpften die beiden Bndnisse jetzt fortgesetzt einander. Auf Sizilien hatten die Tyrannen Agathokles und Hieron von Syrakus sich fortdauernd gegen Unruhen im Innern und Angriffe der Karthager zu wehren. Grogriechenlands" blhende Städte wurden allmhlich von den Rmern unterworfen. Dieses Los traf durch eigene Schuld schlielich auch das Mutterland. Mit der Zerstrung von Korinth (146) geht das Hellenenvolk im rmischen Weltreiche auf. Die Kultur des Hellenismus. Seit Alexanders Herrschaft stand der ganze Osten, von Kleinasien bis zum Indus, vom Nil bis zum Sir-Darja, unter hellenischem Einflsse. Die griechische Sprache verbreitete sich berall und wurde bald die allgemeine Umgangssprache der Gebildeten. In ihr lehrten die Apostel, in ihr sind die Bcher des Neuen Testaments abgefat. Den Griechen selbst brachte diese Ausbreitung hellenischen Wesens zu-nchst uere Vorteile. Nicht nur kehrten viele Soldaten beutebeladen aus Asien zurck, sondern die zahlreichen neuen Alexanderstdte" es sollen 70 gewesen sein gaben ausgedienten Kriegern oder rmeren Brgern ein neues Heim, wie sie andrerseits das eroberte Land sicherten. Kauf-leute, Schiffer, Arbeiter, alle fanden im Osten Verdienst. Auch den Wissen-schasten erschlossen sich neue Forschungsquellen, den Knsten neue Absatzgebiete ihrer Erzeugnisse. Fr den inneren Frieden der griechischen Staaten war aber nichts gewonnen, zumal da Hellas nach dem Tode des Knigs durch den Krieg, den seine Nachfolger unter einander fhrten, Jahre lang zu leiden hatte. Auch brachte man dem in Asien weilenden Herrscher keine vaterlndische Gesinnung mehr entgegen, weil er selbst sich nicht mehr als Hellene fhlte. Griechenland wurde ein Nebenland, eine Provinz des groen Gesamtreichs. Athen wurde in Kunst und Wissenschaft von Alexandria, im Handel und Verkehr sogar von Rhodos berflgelt. Wie die religisen Empfindungen des Volkes durch die asiatische Anbetung von Menschen" gekrnkt wurden, so sanken die Begriffe von Sittlichkeit und Tugend durch die Gewalttaten und Ausschreitungen der folgenden Herrscher herab. Sich das Leben mglichst an-genehm zu machen, galt hinfort als hchstes Ziel, selbst bei den Philosophen. Die eroberten Lnder litten zunchst unter den Folgen des Krieges und dem Drucke der neuen Herren, die alle einflureichen und gewinn-bringenden Stellen fr sich und ihre Diener beanspruchten. Die hellenische Bildung war bei vielen Barbaren" nur ein uerer Schein, hinter dem
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