1905 -
Halle a.S.
: Schroedel, Pädag. Verl.
- Autor: Wulle, Friedrich
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Lehrerbildungsanstalt, Präparandenanstalt, Seminar
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Kanal wieder aufgehoben und die Wasserverbindung zwischen dem
Mittelländischen Meer und dem Indischen Ozean bewirkt. Eine solche
Verbindung hatte schon Ptolemäus Philadelphus hergestellt; aber
dieser alte Kanal ging von Arstnoe, dem heutigen Sues, über die
bittern Seen westwärts umbiegend zum östlichen, dem pelnsischen
Nilarme, den er oberhalb Bubastos erreichte.
'Die Bekanntschaft mit Afrika erstreckte sich bis in das
19. Jahrhundert, nachdem es Bartholomäus Diaz 1487 gelungen
war, das „Vorgebirge der Stürme", nun das „Kap der guten
Hoffnung", zu umschiffen, von der Küste aus nirgends weiter ins
Innere, als etwa die Elbmündung von Prag entfernt ist, und auch
das nur in dem besonders zugänglichen Nillande. Das Innere war
aus den Karten ein großer weißer Fleck mit einigen auf unzuver-
lässigen Berichten beruhenden, meist der Phantasie entsprungenen
Zeichen. Die Erforschung begann mit Mungo Parks Reisen vom
Senegal aus, um den Lauf des Nigers festzustellen, was indes erst
nach dem Tode dieses Forschers dem Engländer Lander 1852 ge-
lang. Das Gebiet dieses Flusses wurde hauptsächlich durch die
Franzosen aufgehellt, die hier ihre koloniale Interessensphäre immer
weiter ausdehnten. Seinen größten Nebenfluß, den Benuö, erschloß
uns zuerst Robert Flegel 1879—1886, getragen von der Hoffnung,
hier für deutsche Erwerbungen den Boden zu bereiten. Von Norden
her drang der — vielleicht berühmteste — Afrikaforscher Heinrich
Barth vor, der von 1850—1855 die Sahara durchquerte und
dann die Gebiete der großen Negerreiche vom Tsadsee bis Timbuktu
erforschte. Eine zweite Durchquerung Nordafrikas von Tripolis bis
zum Busen von Guinea führte Gerhard Rohlfs 1866 aus.
Endlich gelang es Gustav Nachtigal 1869—1874, die vom Tsad-
see nach Osten gelegenen Länder aufzuhellen. Über den östlichsten
Teil des Sudan hatte zur Zeit seiner Reisen und nach diesen wieder
der Wagemut deutscher Forscher, Schweinfurt und Junker, Licht
gebracht, nachdem im Jahre 1858 durch den Engländer Speke das
Problem der Nilquelle gelöst worden war. Mit der Erforschung
Südafrikas ist der Name Li Vingstone unzertrennlich; er führte
auch die erste Durchquerung von einem Ozean zum andern aus,
worin ihm später Stanley, Pogge und Wißmann folgten. Stanley
zeigte endlich, wie das ganze Zentralafrika dem mächtigen Kongo an-
gehöre, den noch Ritter unweit der Küste auf dem Randgebirge ent-
springen ließ. Immer mehr Licht verbreitet seit der politischen Auf-
teilung Afrikas die Einzelforschung über den Erdteil, der so lange
der „dunkle" genannt worden ist.
Oberflächengestaltung. 3,. Die Küste. Nenne die Afrika einschließen-
den Meere und Meeresteile sowie die den Erdteil bespülenden Meeresströmungen!
Welche Inseln und Inselgruppen umgeben den Erdteil?
Afrika ist ein mächtiges, zusammenhängendes, von Süden nach
Norden sich senkendes Hochland, das ringsum aus bedeutenden