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1. Globuslehre, Allgemeine Erdkunde, Länderkunde der außereuropäischen Erdteile und die Weltmeere (mit Ausschluß des Atlantischen Ozeans) - S. 134

1905 - Halle a.S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 134 — ziemlich regelmäßig wiederkehrende Regenzeit, und die Vegetation ist beträchtlich dichter und mannigfaltiger als die der Sahara. Vielfach ist die Kalahari „einem allerdings trockenbodigen Parke ähnlich." Im Norden fällt die Kalahari, wie auch der Plateaurand im Osten und Westen zu dem abflußlosen Becken des Ngamisumpfes ab, das nebst einer Reihe von Salzpfannen und Salzsümpfen die tiefste Senkung des südafrikanischen Hochlands bildet. Einen großen Einfluß auf das Südafrika eigentümliche Land- schaftsbild haben die klimatischen Verhältnisse. Der Steppen-, ja stellenweise Wüstencharakter ausgedehnter Strecken im Innern und im Westen wird durch den großen Wassermangel hervorgerufen. Im Südsommer, wenn über den stark erwärmten Tafellandschaften ein Gebiet niederen Luftdrucks liegt, herrschen fast durchweg füd- östliche Winde, und wie in Australien bringt der Südoft-Passat der xtftfiiftc reichen Regenfall. Je weiter nach Westen, desto mehr mindert sich die Höhe des Niederschlags (Natal 1100 mm, Port Elizabeth 525 mm). Aber über den heißen Ebenen des Binnen- landes werden die Wolken, die das Gebirge überschritten haben, er- wärmt und in die Höhe gewirbelt; sie können darum ihren Wasser- gehalt nicht niederschlagen. Im Westen verursacht der kühle Strom, wahrscheinlich zum großen Teile aus kühlem Auftriebwaffer gebildet, die fast völlige Regenlofigkeit der an Nebeln reichen Küstenzone (Walsischbai 7 mm). Der kühle Strom bedingt auch die Verhältnis- mäßig niedrige Temperatur der Westküste, während die Ostküste durch die warme Mozambiqneströiuung hohe Temperaturen bis weit nach Süden aufweist. Die Temperaturschwankungen im Innern sind recht bedeutend, sowohl die jährlichen als auch wegen der geringen Be- wölkung die täglichen. Die Regenmengen, die nach Westen und Norden zunehmen, sind ungleich auf das Jahr verteilt und fallen meist wie in Australien als heftige Gewittergüsse. Eine eigentümliche Erscheinung des Tafelberges ist das „Tafeltuch", das sich bei heftigem Südostwind bildet. Die am Berge aufsteigende Lnst kühlt sich ab, verdichtet ihren Wasserdampf zu einer hellen Wolke, die am Nordabhang herab- zustürzen scheint, hier aber in einer Höhe von 900 in sich wieder auflöst. Ter offene Hafen der Kapstadt ist vor den Südoststürmen durch den Tafelberg geschützt. Im Südwinter, zu welcher Zeit die Tafelbai den herrschenden West-und Nord- weststiirmen preisgegeben ist, ankern die Schiffe im Simonshafen in der Falschen Bai. Im äußersten Nordosten am Limpopo und Sambesi geht das Klima in das der Tropen über. Die Südafrika eigentümlichen klimatischen Zustände bewirken, daß der Ackerbau an wenige wasserreiche Punkte gebunden ist; die übrigen ausgedehnten Landstriche können nur als Weideland für die zahlreichen wilden und zahmen Herden gelten, besonders für das Schaf, das sich mit wenig Wasser genügen läßt. So liegt die wirt- schastliche Bedeutung Südafrikas in der Viehzucht, deren Produkte (Wolle, Felle, Straußenfedern) einen nicht unbedeutenden Ausfuhr-
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