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1. Globuslehre, Allgemeine Erdkunde, Länderkunde der außereuropäischen Erdteile und die Weltmeere (mit Ausschluß des Atlantischen Ozeans) - S. 139

1905 - Halle a.S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 139 — Europäer erliegt. Im Innern wechseln die mit dem Zenithstande der Sonne wandernden Regen mit langandauernden Trockenzeiten ab, weshalb die Tafellandschaften im ganzen Steppencharakter tragen. Antilopen- und Elefantenherden weiden auf diesen Grasfluren, während Schimpanse und Gorilla, graue Papageien mit rotgespitzten Schwanzfedern den Urwald, Krokodile und Flußpferde die Flüsse beleben. Von Pflanzenformen des Urwaldes sind besonders die Ölpalme, die Kautschukliane und die Riesengestalten der Wollbäume zu erwähnen, während Pandanns, Rotang und Raphiapalme dte Charakterpflanzen zwischen dem Urwaldgürtel und der Mangrove- küste sind. Die ostwestlich streichende Küste von Oberguinea führt feit Jahrhunderten in ihren einzelnen Teilen nach den Ausfuhrgegen- ständen, welche von hier vorzugsweise in den Handel kamen, ver- ichiedene Namen, die aber jetzt mehr zurücktreten. Die Annahme, daß sich im Hinterlande dieser Küsten in nicht geringer Entfernung vom Meere hoch und steil der Rand des inneren Hochlandes, das sog. Konggebirge hinzöge, ist irrig. Es erheben sich zwischen den Küstenflüssen Landschwellen, die bald als kleine Tafelländer angesehen werden müssen, bald mehr gebirgsartig sind. Je nachdem diese Er- Hebungen die Küste erreichen oder nicht, ist Steil- oder Flachküste vorhanden. Überall erschwert die heftige Brandung die Annäherung vom Meere her. Auf der Goldküste, östlich von französischem, westlich von eng- lischem Gebiet begrenzt, nach Norden etwa fo weit wie Kamerun reichend (11°), liegt das deutsche Togoland. Den Küstenstreifen bildet eine reichlich 50 km lange Landzunge (= der Strecke von der Elbe bis zur Eidermündung), die mit undurchdringlichem Busch- werk und Kokospalmen bewachsen ist. Sie trennt das Meer von dem Lagnnengebiet. Darauf folgt ein 5—15 in hoher Steilrand, hinter dem die eintönige Savannenebene langsam gegen das Innere aufsteigt. Sie wird von einem ziemlich schroff emporragenden Ge- birge abgeschlossen, das in südwest-nordöstlicher Richtung das Schutz- gebiet durchzieht und aus parallelen Bergreihen mit dazwischen sich ausbreitenden Hochslächeu besteht. Es wird von dem Grenzfluß Volta durchbrochen, der, obwohl nicht frei von Stromschnellen und kleinen Fällen, zur Regenzeit bis zu dem volkreichen Kete-Kratschi befahren werden kann. Das Klima ist tropisch; doch sind für die jeweilige Temperatur die Winde entscheidender als der Sonnenstand. Im Sommer, wenn die Luft über der Sahara stark erwärmt und darum verdünnt ist, herrscht Süd- und Südwestwind, im Winter Nord- und Nordost- wind; führt der letztgenannte bei großer Trockenheit mächtige Staub- massen mit, so heißt er Harmattan. Der wärmste Monat ist der Februar. Die Regen sind am Gebirgsrand reichlicher als an der Küste.
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