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1. Globuslehre, Allgemeine Erdkunde, Länderkunde der außereuropäischen Erdteile und die Weltmeere (mit Ausschluß des Atlantischen Ozeans) - S. 154

1905 - Halle a.S. : Schroedel, Pädag. Verl.
154 — zerstörten die Oberfläche; der Wind warf die einzelnen Stücke gegen- einander und rieb sie aneinander, sie stetig verkleinernd, und setzte durch das im Sande gewonnene Schleifmaterial die Zerstörung der Oberfläche des Bodens fort, trieb den Sand zu Dünen zusammen, die aus der einen Seite allmählich ansteigen, aus der Leeseite aber mit Steilrand zu bedeutender Tiefe abfallen. So entstand die Sand- wüste oder Areg. Im Maximum erreichen die Dünen selbst dort, wo der aus sestem Gestein bestehende Kern sich 100 bis 150 m über das allgemeine Niveau der Gegend erhebt, kaum mehr als 300 in, während Dünen, die nur aus Saudschichten bestehen, selten 100 bis 150 m Höhe erreichen. Die härteren Gesteinsflächen, welche den Angriffen des Windes Trotz bieten konnten und von der ehe- maligen Höhe des Plateaus Zeugnis ablegen, werden von den Arabern Gurs oder Zeugen genannt; bilden sie ein für die Kara- wanen schwer passierbares Felsengewirr, so heißen sie Charaschafs. Wo aber in beckenartigen Vertiefungen das Grundwasser als lebendiger Quell zutage tritt oder durch Brunnen erschlossen wird, erhält der tonige Boden der Tiese eine hohe Fruchtbarkeit. Die Oberfläche bedeckt sich mit srischem Grün, trägt Getreide und Baum- wolle, Aprikosen-, Pfirsich- und Granatbäume und vor allem die unschätzbare Dattelpalme. Das sind die Ollsens die öfters mit Steil- rand von der Wüstentafel abfallen und, von dem goldgelben Wüsten- sande eingefaßt, einem „Smaragd auf Goldgrund" gleichen. Fast nur aus Sserirflächen besteht die Wasser- und vegetations- lose Libysche Wüste, in welche die Oase Kusra eingesenkt ist. Die hohen Tafelländer der Mitte, von Tibefti, von Ahaggar und von Air oder Asben, die bis über 2000 in aufsteigen, er- freuen sich im Innern wegen der hier fallenden Steigungsregen zahlreicher Wasserläufe und Seen, daher sie auch bewaldete Täler mit Ansiedelungen bergen. Aus der Vogelperspektive würde dieses zentrale Berg- und Hochland der Wüste, das Massiv der Tuareg. als eine Reihe von übereinander gelagerter Hochflächen dem Auge sich entrollen, aus denen das Plateau von Ahaggar als höchster Teil emporragt, und an welches sich im Norden das Tasili (d. h. Plateau), im Süden das Hochland von Air und im Osten das von Tibesti anschließt. Mächtige Ströme nach Nordwesten und Süden entquollen einst diesem zentralen Gebirgskern. Die breiten Wasserbetten mit steilen, die Gewalt des Wassers verratenden Userrändern sprechen sür ihren ehemaligen Wasserreich- tum; denn die Sahara war einst wasserreicher als jetzt. Das beweilt die späte Einführung des Kamels, das erst in den ersten Jahr- Hunderten nach Christus in Nordasrika heimisch wurde, während bis dahin Esel und Rinder sür den Transport nach dem Sudan benutzt wurden. Ferner gab es im südlichen Atlasgebiete zahlreiche wilde 1 Bewohnter Ort.
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