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1. Globuslehre, Allgemeine Erdkunde, Länderkunde der außereuropäischen Erdteile und die Weltmeere (mit Ausschluß des Atlantischen Ozeans) - S. 159

1905 - Halle a.S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 159 — Wie Südeuropa, so gehört auch die Berberei der subtropischen Zone an; darum schließen sich auch die Pflanzenformen der Flora Südeuropas an. Kastanien, immergrüne Eichen, der Lorbeerbaum und die Zwergpalme kennzeichnen die Wälder. Gesträuchhalden treten als charakteristische Form wie in Spanien aus; auf den Hochebenen wächst das Halsagras, in Spanien Esparto genannt. Die fruchtbaren Tells sind mit Weizen und Mais bepflanzt, und in den Gärten gedeihen neben den Südsrüchten auch die mitteleuropäischen Gemüse- arten in üppiger Fülle. Nicht minder tritt in der Tierwelt die einstige Zusammengehörigkeit von Südeuropa und den Atlas- ländern hervor. Der Löwe der Berberei und die gestreiste Hyäne waren einst auch in Südeuropa verbreitet und sind erst in historischer Zeit ausgerottet worden; der Schakal sindet sich noch jetzt in Morea; das wilde Schaf von Korsika und Sardinien ist im Atlas durch eine verwandte Art vertreten. Pserde und Maultiere werden gezüchtet, erstere von ausgezeichneter Schönheit; Ziegen, deren Haut ein feines Leder gibt, bilden hier wie dort große Herden und sind dem Wald- wuchs äußerst verderblich. Im Winter treffen an der Küste von Tunis und Tanger (und darüber hinaus bis an die Azoren) unsere einheimischen Zugvögel ein, dieselben Straßen innehaltend, welche sie zur Zeit der noch vorhandenen Landbrücken nach dem wärmeren Erdteil hinüberleiteten. Wie die Berberei in dem Oberflächenbau, in klimatischer Be- ziehung, durch Fauna und Flora ein für sich abgeschlossenes Stück des Erdteils bildet, so auch in Hinsicht auf die Bevölkerung. Hier hat sich die hamitische Urbevölkerung in den Kabylen (Stämmen) des Gebirges rein erhalten; auch Araber, die im 7. Jahrhundert dort eingewandert sind, sind noch in großer Anzahl unvermischt ge- blieben. Die Mauren, ein Mischvolk, bewohnen die Seestädte; sie sind die herrschende Volksklasse und haben namentlich den Seehandel in Händen. Staatenkundliches. 1. Das Kaisertum Marokko, 812000qkm und 8 Mill. Einw., Mahgrib el Aksa — im äußersten Westen, etwa so groß wie das Deutsche Reich und Deutsch-Österreich zusammen, besteht aus einer Anzahl sast selbständiger Stammesgebiete. Jeder Stamm hat ein Oberhaupt, den Kaid, unter dem die einzelnen Scheichs stehen. Jeder Kaid aber wird von dem Herrscher, dem Sultan, er- nannt. Hauptstadt ist Fes □; sie treibt Industrie in Leder, Ge- weben und Waffen. Marokko ©, zwischen Palmenhainen am Fuße des Atlas gelegen, ist im Versall (Maroquin- und Sasfianleder). Der Sitz des diplomatischen Korps ist Tanger O; andere Haupt- häsen sind Mogador und Rabat. Die Oase Tafilet ist Karawanen- station. 2. Der spanische Besitz, 7600 qkm und 345000 Einwohner, a. Die Presidios (Ceuta) an der Nordküste Marokkos, b. das Küsten-
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