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1. Globuslehre, Allgemeine Erdkunde, Länderkunde der außereuropäischen Erdteile und die Weltmeere (mit Ausschluß des Atlantischen Ozeans) - S. 173

1905 - Halle a.S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 173 — gebirge einen nach Nordosten geöffneten Bogen, und die hohen Rand- gebirge schließen ein wüstenartiges, abflußloses Hochland ein. Es ist ein Faltungsgebiet, nicht wie Arabien und die syrische Wüste eine aus horizontalen Schichten aufgebaute Gesteinsplatte; die Vertiefungen zwischen den Faltenzügen sind durch Schutt, Geröll, Sand und Staub unter lebhafter Beihilfe des Windes zum Teil ausgefüllt und dadurch zu einer Hochfläche eingeebnet worden. Ragen diese Hochflächen, wie in den südlichen Umrandungen, in die kühlere Region hinein, und werden sie von den durch die Hochgebirge ver- anlaßten Steigungsregen befeuchtet, so sind sie von ausgesuchter Fruchtbarkeit. Auf einer solchen Hochfläche Schi ras, im Rosengarten von Farsistan, ebenso berühmt durch sein mildes Klima und seine herrlichen Früchte, wie durch seine Dichter (Saadi und Hafis). Auch Isfahaui am Südabhange des inneren Parallelzuges, des Kohrud- gebirges, hat eine ähnliche günstige Lage. Dagegen ist das Innere, weil in dem Rinnsal des Nordost-Passats gelegen und rings von hohen Kettengebirgen eingeschlossen, völlig wasserarm; der Himmel ist fast immer wolkenlos, daher die Luft so trocken, daß Eisen nicht rostet, Fleisch wohl vertrocknet, aber nicht verwest. Der Boden, vorherrschend aus Ton und Kies gemengt, ist salz- haltig, und die Steppenflüsse versiegen, oder sie münden in salzige Lachen und Moräste. Der größte Salzsee ist der Hamunsumps, in den der Hilmend mündet. Den Norden erfüllt die große Salz- wüste, an deren Nordrand die wichtige Karawanenstraße aus Armenien über Täbris und Teheran nach Meschhed und von da nach Herat führt. Teheran2, da gelegen, wo im Westen die süd- lichen und nördlichen Randgebirge einander sich nähern, ist die natürliche Beherrscherin aller von Westen nach dem Innern führenden Straßen, wurde darum bei der Erhebung der jetzigen Dynastie (der Kadscharen von turkmenischer Abkunft) zur Residenz gewählt. Im Sommer ist Teheran sehr ungesund; darum zieht sich der Hof und die wohlhabende Bevölkerung in dieser Reit aus die kühleren Höhen des Elburs zurück. Der Elburs3 ist der westliche Abschnitt des nördlichen Rand- gebirges, das den Südrand des Kaspisees umzieht und an seinem Knick den höchsten Gipfel, den vulkanischen Demawend mit 5630 m Höhe, trägt. Da das Gebirge nirgend hart an das Meer herantritt, so bleibt noch Raum zu einer reich bewässerten, äußerst fruchtbaren Küstenebene mit Rescht im Westen und Barfurusch^ im Osten. Rescht ist die bedeutendere von beiden wegen des bequemen Zuganges zur Hochebene durch das Tal des Sefid-Rud oder Kysyl Usern Von geringerer Bedeutung als diese Hafenstädte sind die aus dem heißen, unwirtlichen und sast unbewohnten Landstreifen zwischen dem Persischen 1 Kriegerstadt. Heerlager, als ehemalige Hauptstadt. 2 Die Reine, Schöne. 3 Glänzender Berg, so genannt wegen seiner Schneegipfel. 4 Landungsmarkt.
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