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1. Globuslehre, Allgemeine Erdkunde, Länderkunde der außereuropäischen Erdteile und die Weltmeere (mit Ausschluß des Atlantischen Ozeans) - S. 181

1905 - Halle a.S. : Schroedel, Pädag. Verl.
fortgesetzt ist. Das Gangesgebiet gehört darum zu den fruchtbarsten und dichtbevölkerten Ländern der Erde und ist der Sitz einer alten Kultur. Das Produkt der den Überschwemmungen ausgesetzten Teile ist vornehmlich Reis, während aus den höheren Teilen Weizen ge- baut wird. Auf den Fluten des Ganges schwimmt die heilige Lotos- bhime, und an den Ufern wurzelt die nährende Banane, die ihre Lustwurzeln wieder zur Erde sendet und in ihren Säulenhallen Tausenden Schatten und Obdach gewährt. Im heißfeuchten Bengalen schießen die schlanken Palmen empor (Kokos- und Arekapalme), ge- deiht das Zuckerrohr, kocht die tropische Sonne die edelsten Gewürze und unendliche Schlingpflanzen hängen in schön geschwungenen Bogen von Baum zu Baum. Hier bilden Ganges und Brahmaputra das die Provinz Schlesien um das doppelte an Größe übertreffende Delta, das, aus einem Gewirr von Inseln bestehend (Sanderbans), sumpsige Dschungeln, undurchdringliche Dickichte von Schilf und Bambus, trägt und wegen seiner todbringenden Dünste, die aus diesen Sümpfen aufsteigen, als Heimat der Cholera angesehen wird. Nur die westliche Mündung, der Hngly, wird durch Ausbaggerung für Seeschiffe zugänglich erhalten, und hierauf beruht die Bedeutung Kalkuttas, welches trotz der ungesunden Lage zum Haupthafen sür ein von mehr als 100 Millionen Menschen bewohntes Hinterland sich emporgeschwungen hat. Das vorderindische Hochland nimmt den übrigen Teil Vorderindiens ein. Nur der südlich vom Tapti gelegene Teil wird D6khan, Südland, genannt. Der nördliche Abschnitt, der im wesentlichen von dem dreieckigen Plateau von Malwa mit dem Vindhjagebirge ^Narbada) als Grundlage eingenommen wird, ist im Osten, im Lande der Ghonds, „von dichten Dschungeln und wucherndem Walde verhüllt" lsievers, Asien), in der Landschaft Bandelkhand berühmt durch den Reichtum an Diamanten und auf dem Plateau durch fruchtbare Gebiete schwarzer Erde zwischen Hügel- zügen ausgezeichnet. Das Dsfhan ist ein nach Südosten sich senkendes und den Flüssen, die am Westrande entspringen, dieselbe Richtung zuweisendes Plateau; im Westen wird es von den Westghats^ begrenzt, welche mit Steilabsall an die Küste herantreten. Diese ist vermöge ihrer felsigen Beschaffenheit reich an geschützten Häfen. Neben dem Haupt- Hafen Bombay finden sich hier französische und portugiesische Nieder- lassungen. Weniger günstig ist die Ostküste, von welcher die Ost- ghats gegen 100 km entfernt bleiben und einer mit Strandseen und Sümpfen erfüllten, ungesunden Küstenebene Raum lassen; sie hat keinen einzigen günstigen Hafen, und bei hoher See müssen Personen und Waren für Madras wegen heftiger Brandung meilen- * Ghats — Gassen, benannt nach den stufenförmigen Eingängen ins Innere, die durch die kulinenarttge Anordnung der in nieridionaler Richtung streichenden Abschnitte des Gebirges ver- ursacht werdeu.
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